Gedenkfeier am 7. September
Alsfeld (pm). Am Mittwoch, 7. September, 19 Uhr, erinnert die Gedenkstätte Speier in Alsfeld-Angenrod an die Verschleppung von acht jüdischen Angenrödern vor genau 80 Jahren. Die Gedenkstätte SpeierHaus, Leuseler Straße 3, ist ab 18 Uhr geöffnet, um die Ausstellung zur jüdischen Seite des Vogelsbergs zu besuchen. Um 19 Uhr wird Pfarrer a. D. Walter Bernbeck das Gedenken gestalten, im Anschluss hält Prof.
Dr. Otto Volk (Marburg) einen Vortrag über Alsfeld im 3. Reich.
Damit bettet er die Deportationen aus Alsfeld und Angenrod in den Prozess der Entrechtlichung, Unterdrückung und Gewalt an und gegen Juden ein. Volk hat im Buch des Geschichts- und Museumsvereins Alsfeld zur 800-Jahrfeier erstmals über die Periode vom Ersten Weltkrieg bis zu den 1950er Jahren in Alsfeld geschrieben.
Im September 1942 wurden auch an anderen Orten im Vogelsberg diejenigen Juden deportiert, die es nicht mehr geschafft hatten zu flüchten. Manche waren krank, andere zu alt und die meisten nicht reich genug, um rechtzeitig Visa für sichere Länder zu bekommen.
Aus Angenrod holte die Polizei in einem offenen Lkw ab: Frieda Abt, Bertha Oppenheimer, Minna und Sally Wertheim sowie Leopold und Johanna Speier mit ihren Kindern Liselotte und Alfred. Sie starben im KZ Auschwitz oder im besetzten Polen. Die Gedenkfeier ist Teil der Veranstaltungen zum 750-jährigen Jubiläums Angenrods.