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FW will Verwaltungsleiter

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Vogelsbergkreis (pm). Die Arbeitsgruppe der Freien Wähler in der Versammlung des Abfallverbands ZAV bekräftigt trotz Kritik der CDU/FDP-Arbeitsgruppe, dass eine neue und fachlich qualifizierte Verwaltungsleitung im ZAV sinnvoll ist. Der im Februar 2020 verstorbene Geschäftsführer Dr. Fuchs war umfassend für ZAV und die Tochtergesellschaften AEGV (Bastwald-Deponie) und NEV (Fotovoltaikanlagen) tätig.

Eine Wiederbesetzung dieser Stelle konnte offenbar nach Bericht von Verbandsvorsteher Dieter Boss aus verschiedenen Gründen nicht erfolgen.

Verbandsvorsteher Boss habe deshalb ehrenamtlich die Verwaltungsgeschäfte übernommen. Er verstärkte sich mit seinen beiden Stellvertretern Michael Refflinghaus (CDU) und Matthias Weitzel (SPD) zum neu in die Verbandssatzung aufgenommenen geschäftsführenden Vorstand. Für die AEGV wurde mit Herrn Heil (CDU) ein Geschäftsführer für den Betrieb am Bastwald bestellt.

Zum ZAV-Wirtschaftsplan für das neue Jahr stellte die SPD-Arbeitsgruppe den Antrag, im Stellenplan 2023 eine Stelle für die Verwaltungsleitung aufzunehmen und diese ab 2024 mit einer Vergütung nach EG 13 zu hinterlegen. Dazu hat die FW zwei Änderungsanträge gestellt, wovon in der ZAV-Verbandsversammlung am 25. Januar der Änderungsantrag vom 24. Januar mit 22 Ja- und 17 Nein-Stimmen als Auftrag an den Vorstand beschlossen.

Darin heißt es; Im Stellenplan des Wirtschaftsplanes 2024 wird die Stelle einer qualifizierten Verwaltungsleitung (bis EG 13) eingestellt. Der ZAV-Vorstand wird beauftragt, die Stelle ab dem zweiten Halbjahr 2024 im Wirtschaftsplan mit Haushaltsmitteln zu hinterlegen und diese im zweiten Halbjahr 2024 auch zu besetzen.

Ehrenamts-Leitung für 100 000 Euro

Die FW hat in der Sitzung das Vorziehen von 2025 auf nunmehr 2024 damit begründet, dass durch eine hauptamtliche Verwaltungsleitung der bisherige Aufwand des »ehrenamtlichen« geschäftsführenden Vorstand deutlich reduziert wird. »Insgesamt werden die Kosten für die Leitung des ZAV günstiger, und auf keinen Fall teurer«, so die Mitteilung der FW weiter.

Insbesondere legt die FW-Arbeitsgruppe in der Miteilung Wert auf die Feststellung, dass eine solche fachlich qualifizierte Verwaltungsleitung mit rund 85 000 Euro Jahreskosten kostenneutral gegenüber den Aufwendungen für den geschäftsführenden Vorstand besetzt werden kann.

Die ehrenamtlichen Tätigkeiten des geschäftsführenden Vorstandes werden mit bisher weit über 100 000 Euro Jahres-Kosten für Verdienstausfall, besondere Funktionszulage und Fahrtkosten abgerechnet. Das könne bei einer Verwaltungsleitung auf ein Normalmaß erheblich zurückgefahren und demzufolge eingespart werden.

Die FW weist die Aussagen der Arbeitsgruppe CDU/FDP zurück, wonach eine Ausweitung der Kosten von 150 000 Euro zustande kommt. Das sei ein »populistisches Argument-Märchen«.

Was die von CDU/FDP angesprochene Selbstbedienungsmentalität angeht, so müsse »dieser Vorwurf in deren eigenen Reihen geprüft werden«. Fast alle Funktionsstellen im ZAV seien mit CDU-Personen besetzt. Einen solchen Verband dauerhaft ehrenamtlich zu führen, sei nicht zu verantworten.

Bei der Verabschiedung des ZAV-Wirtschaftsplans 2023 hätten CDU/FDP den von ihrem eigenen Verbandsvorsteher eingebrachten Wirtschaftsplan abgelehnt. Und das, obwohl das Thema Verwaltungsleitung diesen Wirtschaftsplan nicht unmittelbar betrifft.

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