Fast 200 000 Schnelltests

Alsfeld (bf). Das Deutsche Rote Kreuz - Kreisverband Alsfeld - stellt zum Monatsende die kreisweit seit zwei Jahren betriebenen Corona-Schnelltestcenter ein. Dies teilte DRK-Kreisgeschäftsführer Thorsten Ellrich mit.
Den Grund zur Einstellung der Testcenter des DRK am kommenden Dienstag um 19 Uhr lieferte eine Presseerklärung des Bundesgesundgesundheitsministeriums aus der vergangenen Woche.
So hieß es: »Deutschland ist gut durch die Pandemie gekommen. Wir haben eine relativ alte Bevölkerung, die Impfquote ist relativ niedrig. Und trotzdem haben wir weniger Tote zu beklagen als viele andere Länder. Das verdanken wir nicht zuletzt einer konsequenten Corona-Politik. Eine der konsequentesten in Europa. Mit einem 7-Punkte-Plan waren wir gut auf den Herbst vorbereitet. Das Virus ist zwar ansteckender geworden, aber nicht aggressiver. Und Impfungen und Ansteckungen haben die Immunität in der Bevölkerung wachsen lassen. Unterm Strich ist die Infektionslage seit Wochen stabil. Die 7-Tage-Inzidenz stagniert. Die Krankenhäuser können die Corona-Kranken gut versorgen. Das spricht dafür, dass Maßnahmen gewirkt haben wie etwa die Test- und Maskenpflicht.
Der Erfolg dieser konsequenten Politik gibt uns Spielraum, die Corona-Maßnahmen früher zu lockern als geplant.«
Deswegen wurde mit den Gesundheitsministern der Länder vereinbart, fast alle Test- und Maskenpflichten zum 1. März auslaufen zu lassen, heißt es aus Berlin. Und damit sieht sich, so Kreisgeschäftsführer Thorsten Ellrich, das DRK aus seiner »Pflicht« entbunden, den Testcenterbetrieb sicherzustellen. »Wir kamen in den letzten beiden Jahren immer wieder an die Grenze unserer Belastbarkeit. Der Zuspruch zu unseren Testcentern, die wir kurzfristig ab März 2021 eingerichtet hatten, war nicht absehbar - was die Durchführung der Schnelltests aufgrund der Corona-Pandemie angeht.«
Über 196 000 Antigen-Schnelltests und fast 16 000 PCR-Tests wurden von den rund 70 DRK-Mitarbeitenden in den vergangenen zwei Jahren durchgeführt, sagte Ellrich. Über 36 000 Arbeitsstunden an Dienstbereitschaft in den drei DRK-Teststellen Alsfeld, Homberg und Mücke mussten absolviert werden. Durchschnittlich zeigten rund 4,5 Prozent aller Probanden ein positives Testergebnis auf.
Deshalb, so Ellrich, sei man sehr früh wegen insgesamt fehlender Möglichkeiten auch in die PCR-Testung eingestiegen. Die Kooperation mit dem Labor Synlab habe sich trotz anfänglich überlasteter Kapazitäten bewährt.
4,5% der Tests waren positiv
Auch das stellte Thorsten Ellrich fest: »Die Testcenter haben sich für den DRK-Kreisverband wirtschaftlich positiv niedergeschlagen. Jeden der über 196 000 Antigen-Schnelltests konnten wir über die Kassenärztliche Vereinigung Hessen abrechnen.
Die Erstattungen waren unterschiedlich; sie lagen bei anfangs 18 Euro je Test und sanken kontinuierlich bis zuletzt auf 8 Euro je Test. Gerade in den vergangenen Monaten hatten sich die Test-Zahlen dann aber erheblich reduziert. Der DRK-Kreisverband habe aber bis zur Mitteilung aus Berlin an der Öffnung der Testcenter festgehalten.
Zwischen 47 durchgeführten Tests am 27. 10. 2021 und 935 am 30. 1. 2022 nur drei Monate später liege eine »erhebliche Spanne«. Hier werde deutlich, »wie flexibel das DRK teilweise auf die unterschiedlichen Bedarfe reagieren musste«.
Zu den »Hoch-Zeiten« (November 2021 bis Mai 2022) kam es immer wieder auch zu längeren Wartezeiten. Insgesamt könne man aber sagen, »dass die Besucher sehr diszi-pliniert waren und die relativ früh etablierte Möglichkeit zur Terminbuchung genutzt haben. So konnte das DRK durch den Einsatz von IT-Technik hohe Sicherheitsstandards bei der Datenverarbeitung erzielen und Online-Termin-Buchungsmöglichkeiten anbieten.« Das DRK-Test-Team unter der Leitung und Organisation von Andreas Fischer und Frank Diehl habe »hervorragende Arbeit abgeliefert«. Es sei ein »starkes Team« im Laufe der letzten zwei Jahre entstanden, denn haupt-, neben- und ehrenamtliche Kräfte mussten auf den unterschiedlichen Bedarf flexibel reagieren. Die DRK-Geschäftsstelle musste personell verstärkt werden, da sich allein das Telefonaufkommen durch die Anliegen rund um die Bürgertests verfünffacht hatte.
Nach der Einstellung der Corona-Testcenter könnten die Mitarbeiter beim DRK in anderen Tätigkeitsfeldern weiterbeschäftigt werden.