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Dem Biber auf der Spur

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Von: red Redaktion

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Typischer Vogelsberger Biberdamm an einem kleinen Bach. © pv

Vogelsbergkreis (pm). Die Arbeitsgemeinschaft »Biber« beim NABU-Kreisverband Vogelsberg hat in den vergangenen zwei Jahren sämtliche bekannte und einige bis dahin unbekannte Biberreviere im Kreisgebiet erfasst, beschrieben und dokumentiert und die Ergebnisse den Naturschutzbehörden zur Verfügung gestellt. Viele Reviere wurden mehrfach aufgesucht, um die Entwicklung zu beobachten.

36 Reviere sind besetzt

Eingeteilt ist die Dokumentation in die im Vogelsbergkreis zuständigen Forstamtsbezirke Schotten (für die Gemeinden Gemünden, Mücke, Feldatal, Ulrichstein, Lautertal, Herbstein, Schotten, Grebenhain und Freiensteinau) mit aktuell 21 Revieren, den Forstamtsbezirk Romrod (mit den Gemeinden Homberg, Antrifttal, Kirtorf, Alsfeld, Romrod, Schwalmtal, Grebenau, Lauterbach und Wartenberg) mit 14 Revieren sowie das Forstamt Burghaun (im Vogelsbergkreis zuständig für die Gemeinde Schlitz) mit neun Revieren. Diese Einteilung wurde gewählt, weil zukünftig das Biber-Management von den Forstämtern wesentlich unterstützt werden soll. Bei Revieren, die sich über viele Bachkilometer erstrecken, ist eine sichere Abgrenzung verschiedener Biberreviere recht schwierig, daher können die Zahlen leicht abweichen.

Von diesen erfassten und beschriebenen 44 Revieren sind zurzeit wahrscheinlich acht unbesetzt, sodass von mindestens 36 besetzten Revieren und damit von - vorsichtig geschätzt - etwa 50 bis über 100 Individuen ausgegangen werden kann. Dass die Ausbreitung des Bibers im Vogelsberg noch lange nicht abgeschlossen ist, scheint indessen sicher. Viele Bäche hat »Meister Bockert«, wie der Volksmund den Biber auch nennt, noch gar nicht für sich entdeckt.

Diese Entwicklung ist mit großem Gewinn für die heimische Natur verbunden, zum Beispiel bei den Themen Grundwasserneubildung, Hochwasserschutz und Biodiversität. Die AG »Biber« beim NABU-Kreisverband Vogelsberg wird die weitere Rückkehr des lange fast ausgestorbenen Tieres weiter dokumentieren, unterstützen und mit öffentlichen Vorträgen begleiten, sobald das wieder problemlos möglich ist.

Erfreulich dabei ist, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden möglich ist, die bei eventuellen Konflikten vermitteln können. Hilfreich waren bisher und werden in Zukunft auch Hinweise aus der Bevölkerung sein, wenn bislang nicht beobachtete Biber-Aktivitäten auffallen.

Weitere Informationen und Kontakt-Links findet man unter www.nabu-vogelsberg.de.

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