Ausbau der Vogelsbergbahn im Blick
Vogelsbergkreis (pm). Dieser Tage hat sich die kommunale Arbeitsgemeinschaft Nahverkehr Vogelsbergbahn (AGNV) in Alsfeld zum zweiten Mal in diesem Jahr getroffen, um über die Anforderungen für einen Ausbau und die Modernisierung der wichtigen Ost-West-Verbindung zu beraten. Mitglieder der AGNV sind alle Landkreise, Städte und Gemeinden entlang der Strecke Gießen - Fulda.
Mit dabei waren Vertreter des Landkreises Marburg-Biedenkopf und der Ohmtalgemeinden, die ein reges Interesse an einer Attraktivitätssteigerung der Bahnstrecke im Hinblick auf eine mögliche Reaktivierung der Ohmtalbahn haben.
Es bestand große Einigkeit über die Notwendigkeit, die Leistungsfähigkeit und die Robustheit bei Störungen zu steigern, so die Bilanz des Treffens. Die Vogelsbergbahn soll beschleunigt und modernisiert werden. Weiterhin werden neue Haltepunkte entlang der Strecke und die Erweiterung des Fahrplanangebotes um beschleunigte Züge geprüft. Außerdem soll die Möglichkeit einer neuen Querverbindung Marburg - Ohmtalbahn - Gemünden - Fulda auf Integrierbarkeit in das Gesamtkonzept für die Vogelsbergbahn untersucht werden.
Ziel ist es, bis Ende 2024 eine Machbarkeitsstudie fertigzustellen, in der Betriebs- und Infrastrukturkonzepte entwickelt werden, die im Einklang mit den hiesigen Anforderungen und den überregionalen Planungen im Zuge des »Deutschland-Takts« stehen. Dieser gibt für die Vogelsbergbahn vor, die Anschlüsse an den Fernverkehr sicherzustellen und den Regionalverkehr zu verbessern. Dafür sind bereits Gelder dotiert und daher sind diese Vorgaben im Konzept zu berücksichtigen.
Um die zahlreichen Anregungen und Forderungen der Region zu bündeln, wurde ein Arbeitspapier in der Sitzung abgestimmt, das in der Machbarkeitsstudie Berücksichtigung finden soll. Dieses wird dem Nahverkehrsträger Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) übermittelt, der die Federführung für die Beauftragung der weiteren Planungen in Kooperation mit den lokalen Aufgabenträgern innehat. Auch die Planungskosten sollen gemeinsam vom RMV und den lokalen Aufgabenträgern getragen werden, wobei diese Mittel aufgrund offener Budgetfragen derzeit noch nicht als gesichert gelten können.
In dem Arbeitspapier bekennen sich die Kommunen zu ihrem Part, der für eine Attraktivitätssteigerung der Strecke zu leisten ist. Dieser umfasst die Umfeldgestaltung der Bahnhöfe, um eine klimafreundliche Zufahrt zu den Stationen zu schaffen und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.
An den Bahnstationen ist vieles zu verbessern. Im Jahr 2024 sollen die Bahnsteige in Alsfeld barrierefrei ausgebaut werden. Für den Bahnhof Lauterbach sind diesbezüglich Planungen vorgesehen. Für die Strecke selbst sind Investitionen in die Leit- und Sicherungstechnik zwingend erforderlich. Die Umstellung der Züge auf alternative Antriebsformen stehen an.