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Alsfelder Notunterkunft bleibt

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Von: Kerstin Schneider

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Die Notunterkunft in Alsfeld an der Hessenhalle bleibt erst einmal weiter bestehen, als eine von zwei in Hessen. Das hat das Land entschieden. Gründe sind unter anderem die gute Erreichbarkeit und der Umstand, dass keine Sport- oder Veranstaltungshalle blockiert wird. FOTO: JOL © Joachim Legatis

Alsfeld/Vogelsbergkreis (ks). In Hessen kommen seit einigen Wochen deutlich weniger Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine an. Deswegen hat das Land entschieden, dass landeseigene Notunterkünfte etwa in Sporthallen geschlossen werden können. Das teilte das Innenministerium auf Anfrage mit. Demnach sollen die Notunterkünfte zum 11. Juni geschlossen werden.

Die betroffenen Landkreise wurden darüber informiert.

Eine Ausnahme bleibt aber die Unterkunft in Alsfeld. Die Einrichtung in einer Leichtbauhalle an der Hessenhalle bleibt bis auf Weiteres als »Puffer« erhalten, teilt das Innenministerium mit. Ein Pluspunkt: Die Einrichtungen hat mit der nahen Autobahn eine gute Anbindung.

Zudem muss keine Sporthalle oder ähnliche Einrichtung genutzt werden, weil die ukrainischen Geflüchteten schon seit einiger Zeit aus der Hessenhalle in eine Leichtbauhalle daneben umgezogen sind. »Die Einrichtung bietet gute infrastrukturellen Voraussetzungen und hohe Unterbringungskapazitäten, ohne dass hierfür Sporthallen genutzt werden müssen,« so Innenminister Peter Beuth.

Die aktuellen Belegungszahlen dort gibt das Regierungspräsidium Gießen mit 105 Menschen an, so Sprecher Thorsten Haas. Die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge ist zuletzt deutlich zurückgegangen. Am Mittwoch waren es laut RP 101 in der Gießener Erstaufnahmestelle. In ganz Hessen sind nach den Angaben des Innenministeriums rund 57 000 Geflüchtete aus der Ukraine angekommen. Etwa 50 000 sind in hessischen Kommunen untergebracht worden. Mehr als 6500 sind aktuell in der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen, deren Außenstellen oder in den Notunterkünften untergebracht.

Wie sich die Belegung der Unterkünfte weiter gestalten wird, das ist vor allem vom Kriegsgeschehen in der Ukraine abhängig. Infolge der Verlagerung der Schwerpunkte des Kriegsgeschehens in der Ukraine in den östlichen Teil des Landes habe sich die Zahl der Menschen, die das Land in Richtung Mitteleuropa verlassen und nach Deutschland oder in ukrainische Anrainerstaaten flüchten, in den vergangenen Wochen deutlich verringert, so das hessische Innenministerium.

»Sollte das Zugangsgeschehen im weiteren Kriegsverlauf wieder ansteigen, wird das Land solidarisch an der Seite der Kriegsflüchtlinge stehen und zu einem späteren Zeitpunkt gegebenenfalls erneut Notunterkunftseinrichtungen einrichten und größere Kapazität zur Hilfe bereitstellen«, heißt es aus Wiesbaden weiter. Um die dadurch entstehenden Belastungen im Bundesland möglichst gleichmäßig zu verteilen, würden in diesem Fall »andere Gebietskörperschaften mit einem Einsatzbefehl belegt werden«.

Bei stärkerem Zulauf reagieren

Hessen stehe auch zweieinhalb Monate nach Putins Kriegsbeginn »solidarisch an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer, die sich weiterhin unserer Unterstützung sicher sein können«.

Da in den vergangenen Wochen weniger ukrainische Flüchtlinge nach Hessen gekommen sind und gleichzeitig die Aufnahmekapazitäten in der Erstaufnahmeeinrichtung erhöht worden sind, »können wir die im März errichteten Notunterkünfte jetzt schließen«, so Innenminister Beuth. Sie stünden damit wieder für die reguläre Nutzung und damit insbesondere für den Sport und den Vereinen zur Verfügung.

»Ukrainische Flüchtlinge, die in das Bundesland kommen, werden bei uns weiterhin bestmöglich versorgt«. Auch wenn der weitere Kriegsverlauf nicht prognostizierbar sei und man nicht sicher sagen könne, »ob wir künftig erneut Notunterkünfte benötigen, möchte ich mich bei den zahlreichen Helferinnen und Helfern bereits heute für die geleistete Arbeit bedanken. Ohne die große Solidarität in den beteiligten Landkreisen wäre diese schnelle Hilfe nicht möglich gewesen,« so Innenminister Beuth.

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