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1325 Flüchtlinge aus der Ukraine im Vogelsberg

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Vogelsbergkreis (pm). Etwas entspannter kann der Vogelsbergkreis die Betreuung von Flüchtlingen aus der Ukraine, Syrien und Afghanistan angehen. Die zusätzlichen Mittel aus Berlin und nicht so hohe Zuweisungszahlen prägen den Bericht aus dem Kreisausschuss in der jüngsten Sitzung des Kreistags.

So berichtet Finanzdezernent Dr. Jens Mischak, dass die Verwaltung mit Hochdruck am Jahresabschluss 2022 arbeitet. Die Ergebnisrechnung lässt einen Überschuss von rund 2,2 Millionen Euro erwarten. Dieses positive Ergebnis wurde »buchstäblich auf den letzten Metern erreicht«. Hauptgrund sind die dem Vogelsbergkreis im Dezember zusätzlich zugeflossenen Flüchtlingshilfen von Bund und Land.

Landrat Manfred Görig erläuterte, dass die Zahl der zugewiesenen Flüchtlinge niedriger als erwartet ausfällt. »Mussten im vierten Quartal 2022 noch 35 Personen pro Woche aufgenommen werden, so sind es im ersten Quartal 2023 17 Personen pro Woche.« Davon kommt ein Viertel aus der Ukraine.

Zahl der Ausländer steigt auf 10 238

Görig warnt, »mit 17 Zuweisungen pro Woche liegen wir immer noch weit über dem Niveau, das wir vor dem Ukrainekrieg hatten«. Die Lage bei Wohnraum, schulischer und medizinscher Versorgung bleibe angespannt. Der Vogelsbergkreis könne diese Herausforderung nur dank sehr hohen Engagements der Mitarbeitenden leisten.

Mit den aktuellen Zuweisungszahlen sei es möglich, die Notunterkunft im Zeltlager Landenhausen im März zu schließen. Das Ankunftszentrum in Alsfeld war am 19. Januar mit 162 Personen belegt. Eine Schließung des Containerdorfs sei nicht möglich, weil zu wenig Plätze in Gemeinschaftsunterkünften bestehen. Die Suche nach weiteren Gemeinschaftsunterkünften läuft weiterhin »auf Hochtouren«.

Aus dem Sachgebiet Ausländerwesen berichtet Görig, dass bislang nur wenige Anträge zum neuen Chancen-Aufenthaltsrecht eingegangen sind. Es ist seit Jahresbeginn in Kraft. Für Antragsteller werde zunächst ein Zentralregisterauszug (BZR) angefordert, dann erfolgt die weitere Bearbeitung. Bei der Registrierung der ukrainischen Kriegsflüchtlinge sei der Vogelsbergkreis fast auf aktuellem Stand.

Positiv sei, dass der Vogelsbergkreis bei der Registrierung die Ersterfassung über das Fachverfahren macht. Erst im zweiten Schritt erfolgt dann die Meldung an das Ausländerzentralregister AZR, was Probleme vermindert.

Görig sagt, derzeit sind 1325 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine im Vogelsbergkreis gemeldet. Im Verlauf des vergangenen Jahres sei die Zahl der Ausländer im Kreis um 2225 auf 10 238 gestiegen.

Noch eine Zahl: Im vergangenen Jahr wurden 245 Anträge auf Einbürgerung entgegengenommen, 2021 waren es lediglich 138 Anträge.

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