1. Gießener Allgemeine
  2. Vogelsbergkreis

3000 Bäume sind »fairpflanzt«

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Redaktion

Kommentare

M_Baumpflanzaktion_Novem_4c
Stolz zeigen sich Mitglieder des klimafaireins mit ihrem ersten »klimafaireinswald«. © Red

Der klimafairein Oberhessen plant eine Million Bäume für die Region bis zum Jahr 2030 neu anzupflanzen. Das klingt gewaltig. Aber 3000 Bäume wurden bereits trotz Pandemie gesetzt. Und jetzt werden neben Firmen auch Schulen und Kitas sowie Kommunen ins Boot geholt.

Die Region Oberhessen gilt als waldreich - nicht zuletzt, weil viele Flüsse und Bäche sie durchqueren. Doch auch ihr macht der Klimawandel zu schaffen, denn nach dem dritten Dürresommer in Folge sterben ganze Waldbereiche ab. Umso schlimmer ist dies, weil der Wald letztlich die »Magic Machine« ist, die das Klima retten könnte: Bäume filtern das Kohlendioxid aus der Luft und geben Sauerstoff frei - für das Überleben der Menschen sind Bäume von großer Bedeutung. So verwundert es nicht, dass Klimaschutzorganisationen Aufforstungsprojekte anstreben, so auch der noch junge klimafairein Oberhessen.

Wichtigstes Standbein des rührigen Vereins ist das Aufforstungsprojekt »fairpflanzt«, in dessen Rahmen bis zum Jahr 2030 - dem Jahr, in dem auch die Bundesrepublik ihre Klimaziele erreicht haben will - eine Million neuer Bäume in Oberhessen »fairpflanzt« sein sollen, unterstützt von Mitgliedern und Mitmachern, von Sponsoren und Spendern. Für jedes neue Mitglied pflanzen die Ehrenamtlichen einen Baum - natürlich im Rahmen einer mit den zuständigen Forstämtern abgestimmten Pflanzstrategie. »Wir richten uns nach den Pflanzzeiten, lassen uns bei der Auswahl der Setzlinge beraten und berücksichtigen die Gegebenheiten in den Orten, in denen wir pflanzen«, erläutert Dr. Thorsten Reichel, Vorsitzender des klimafaireins.

Die Aktion »fairpflanzt« ist im Jahr 2020 trotz aller pandemiebedingten Widrigkeiten sehr gut angelaufen: Im November konnten mit einer begrenzten Anzahl an Mitwirkenden 3000 Bäume der Sorten Traubeneichen und Hainbuchen in der Gemarkung Nieder-Ohmen nahe dem Windhain gepflanzt werden. Dabei wurde der Unternehmenswald der A. Schmeh GmbH & Co. KG begründet - der erste von vielen Unternehmenswäldern, die kommen sollen. »Wir arbeiten sowohl mit Kommunen als auch mit Unternehmen zusammen, die in ihrer Region oder für ihr Unternehmen ein Aufforstungsprojekt planen«, berichtet Vorstandsmitglied Mark Philippi. Auf diese Weise sind für das Jahr 2021 schon bis zu 30 000 Bäume vorgesehen: Die Kommunen Ulrichstein, Schotten, Wölfersheim, Feldatal und die Stadt Bad Nauheim sind mit im Boot, Grünberg und Alsfeld planen Aktionen zu ihren 800-jährigen Stadtjubiläen, regionale Banken und ein oberhessischer Energieversorger sind vielerorts als Partner dabei.

Ein konkretes Firmenprojekt, das für Ende Oktober 2021 geplant ist, ist der Unternehmenswald der B+T Group, die sich zu Weihnachten finanziell engagiert hat und aus dem Pflanztermin eine teambildende und gesellige Aktion mit ihren Mitarbeitern machen möchte. Damit das Pflanzen möglichst professionell stattfinden kann, holt sich der Verein nicht nur ausführliche Informationen zu Pflanzzeiten, Baumarten und anderen wichtigen Gesichtspunkten, er bildet auch ein »Vorarbeiter-Pflanzteam« aus, das zukünftige Pflanzaktionen begleitet und die Ehrenamtlichen unterstützt.

»Wir freuen uns sehr, dass wir schon so viele Kommunen, Unternehmen und Ehrenamtliche in der Region Oberhessen für das Thema Klimaschutz begeistern konnten«, freut sich das Vorstandsteam, das den Aktivitätenradius weiter ausdehnen möchte und stets neue Unterstützer sucht. Und das nicht nur zum Bäumepflanzen: »Viele unserer anderen Standbeine - besonders die Projekte ›fairkaufswagen‹ und ›fairstehen‹ - nehmen jetzt, wo hoffentlich wieder mehr möglich ist, an Fahrt auf«, freut sich Vorstandsmitglied Lenni Reichel.

Der geplante fairkaufswagen - ein im vergangenen Jahr mit Hilfe der Crowdfunding-Plattform Startnext finanziertes Projekt - wird bald mit unverpackten, meist regional hergestellten Lebensmitteln auf den Wochenmärkten der Region unterwegs sein, und auch die ersten Kontakte mit Kitas und Schulen sind bereits geknüpft. Mit einem Pilotprojekt zum Thema nachhaltige Ernährung möchte der klimafairein Grundschulen und Kitas ein lehrreiches und inspirierendes Bildungsangebot machen. Ziel ist es, Umwelt mit allen Sinnen zu erfahren und sie als unersetzlich, aber auch verletzbar wahrzunehmen. Das Pilotprojekt soll schon in diesem Frühjahr starten.

»Wie man sieht, stehen wir mit vielen Plänen und Ideen bereit«, fasst Marie-Sophie Hahn zusammen, die sich gemeinsam mit ihrem Vorstandsteam und allen Mitgliedern auf ein arbeitsreiches Jahr im klimafairein freut.

Mehr Informationen zum klimafairein findet man im Internet unter www.klimafair ein.de.

Auch interessant

Kommentare