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16 Rotoren können ans Netz

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Von: Joachim Legatis

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Die Stromversorgung im Land soll durch erneuerbare Energien gesichert werden. Dazu werden die 16 Windenergieanlagen beitragen, die in den letzten Monaten für den Vogelsberg genehmigt wurden, aber noch nicht ans Netz gegangen sind. Ein Überblick.

Früher kam der Strom für viele Bürgerinnen und Bürger einfach aus der Steckdose, aber schon seit einiger Zeit ist die Energieversorgung im Land ein heißes Thema. Das umso mehr, als nun die Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine zu Engpässen und höheren Kosten für Energie führen. Dabei wird der Vogelsberg absehbar einen größeren Teil zu einer sicheren und günstigen Energieversorgung beitragen. Denn in den nächsten Monaten werden 16 genehmigte Windenergieanlagen ans Netz gehen. Sie sind auf der nebenstehenden Karte eingezeichnet. Das Landesamt HLNUG geht sogar von 19 aus. Dazu können Anlagen kommen, die noch im Genehmigungsverfahren stecken.

Zuständig für die Genehmigungen von solchen WEAs ist das Regierungspräsidium Gießen. In einem viele Monate langen Prüfverfahren werden zahlreiche Untersuchungen zu Lärm und Eingriffen in die Landschaft und Natur berücksichtigt.

Alte Rotoren durch moderne ersetzen

Vor der Inbetriebnahme stehen diese Anlagen: Im Bereich »Fleschenbach III« in der Gemeinde Freiensteinau wird eine Anlage errichtet, das Genehmigungsdatum war bereits am 20. Juli 2021. Zwischen Romrod und dem Stadtteil Zell wird noch eine weitere WEA ans Netz gehen, sie wurde am 30. Juli 2021 genehmigt.

Im August vergangenen Jahres wurden vier Rotoren genehmigt, die bei Lauterbach-Reuters errichtet werden. Die Baustraße von der B 254 ist bereits errichtet. Der Windpark wird komplettiert durch zwei Anlagen in der Nachbargemarkung von Schwalmtal-Brauerschwend, die ebenfalls seit August 2021 genehmigt sind.

Drei Anlagen werden im Bereich Eckmannshain bei Feldatal-Stumpertenrod entstehen, sie haben nach einem langen Vorlauf zum Jahreswechsel grünes Licht erhalten. Seit März dieses Jahres werden drei Anlagen bei Antrifttal-Vockenrod und zwei weitere bei Homberg-Erbenhausen errichtet. Die Erbenhäuser Stromerzeuger ersetzen kleinere Rotoren, die eine deutlich geringere Leistung aufgewiesen haben. Erst Ende Mai erhielt auch eine Anlage den begehrten Stempel, die zum Windpark »Amöneburg III« gehört, aber in der Gemarkung von Homberg bei Höingen/Deckenbach errichtet wird.

Mit Ungeduld warten die Betreiber und die Stadtverordneten in Ulrichstein auf zwei weitere Genehmigungsbescheide. Sie betreffen den Ersatz alter Rotoren durch moderne und viel leistungsfähigere in dem Windpark »Goldener Steinrück« auf der Gemarkungsgrenze von Ulrichstein und Lautertal sowie im Windpark »Alte Höhe« im Bereich der Stadt Ulrichstein. Diese Anlagen sind für die Kommune so wichtig, weil sie Einnahmen bringen, die unter anderem die Kosten für die Ulrichsteiner für den Wasser- und Abwasserbereich senken.

Weitere Windparks im Verfahren

Die 16 Anlagen, die auf der Karte eingezeichnet sind, sollen erst noch in Betrieb gehen. Denn die Genehmigungsbehörde beim RP Gießen erfasst nicht den Baubeginn. Es erhält erst dann eine Mitteilung, wenn eine Anlage in Betrieb geht.

Die Auflistung erfasst auch nicht die weiteren Windenergieanlagen, die noch in der Planung oder im Genehmigungsverfahren sind. So sollen zwischen Groß-Felda und der Bundesstraße 49 auf Romröder Gebiet vermutlich drei Rotoren aufgestellt werden.

Offen ist, ob die Vorgaben für eine Genehmigung gelockert werden, die bislang weitere Anlagen im Offenland in Richtung Groß-Felda verhindern. Dort steht der Vogelschutz den Rotoren im Weg.

In Planung sind auch Windenergieanlagen bei Bleidenrod, wie erst kürzlich in einer Sitzung der Homberger Stadtverordneten angesprochen wurde.

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