Rückruf für Schokolade: Hersteller unterläuft Fehler – Gesundheitsgefahr möglich

Einige Schokoladentafeln der Marke H!P OAT M!LK sind aktuell von einem Rückruf betroffen. Vor allem für Diabetiker kann die Süßigkeit gefährlich werden.
Kassel – Es ist bereits der vierte Rückruf für Schokolade innerhalb weniger Wochen: Seit Ferrero vor Ostern einen großen Schokoladen-Rückruf wegen Salmonellen-Gefahr gestartet hat, scheinen sich die Fälle von Gesundheitsgefahren bei der süßen Sünde zu häufen. Jetzt ist die vegane Schokolade der Market Grounds GmbH & Co. KG von einem aktuellen Rückruf betroffen. Auf der Verpackung der H!P OAT M!LK Schokolade der Sorte Cookies No Cream wurde in mehreren Chargen ein falscher Zuckergehalt deklariert.
Artikel: | H!P OAT M!LK Schokolade |
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Sorte: | Cookies No Cream |
Chargennummer (MHD): | L122084 (31. August 2023) |
L122043 (31. Juli 2023) | |
L121311 (31. Januar 2023) |

Rückruf von Schokolade: Gesundheitsgefahr insbesondere für Menschen mit Diabetes
Wie das Unternehmen mitteilt, ist auf den Produkten ein Zuckergehalt von 3,8 Gramm pro 100 Gramm Schokolade angegeben – in Wahrheit steckt aber rund zehnmal so viel Zucker in der Schokolade, nämlich 39,8 Gramm pro 100 Gramm. Insbesondere für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen (u.a. Diabetes) darauf achten müssen, wie viel Zucker sie zu sich nehmen, kann die Schokolade daher zur Gesundheitsgefahr – und sogar lebensbedrohlich – werden.
Bei Patientinnen und Patienten mit Diabetes Typ 1 oder 2 könnte der Verzehr der Schokolade demnach schnell zu Überzuckerung, der sogenannten Hyperglykämie, kommen. Symptome der Überzuckerung sind nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und des Deutschen Diabetiker-Bundes vor allem starker Durst, häufiges Wasserlassen, Übelkeit, Erbrechen, schwere Atmung und Acetongeruch aus dem Mund. Nach Angaben der Deutschen Diabetes-Hilfe kann die Hyperglykämie außerdem zum sogenannten diabetischen Koma führen und damit lebensgefährlich werden.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und die Behörden der Länder informieren auf der Seite lebensmittelwarnung.de über öffentliche Warnungen und relevante Informationen zu Produkten. Den Behörden zufolge sind die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein von dem aktuellen Schokoladen-Rückruf betroffen. Die Produkte können in den jeweiligen Verkaufsstellen zurückgegeben werden, der Verkaufspreis werde erstattet.
Erst kürzlich waren auch die Supermarkt-Riesen Edeka und Rewe von einem Schokoladen-Rückruf betroffen. Wegen zu hohen Aflatoxin-Gehalts wurde eine Vollmilchschokolade der myChoco GmbH zurückgerufen: Beim Verzehr drohen Nieren- oder Leberschäden. (iwe)