Fisch unter der Lupe: Von einer Sorte rät Öko-Test dringend ab
Fisch ist lecker und gesund, doch bei der Auswahl sollten Verbraucher genau hinsehen. Öko-Test hat Tiefkühl-Fisch untersucht und rät von einer Sorte ab.
Dortmund – Fisch ist lecker und gesund. Aber wo sollte ich meinen Fisch kaufen? An der Fischtheke oder einfach aus dem Tiefkühlregal? Öko-Test* meint: TK-Fisch ist empfehlenswerter. Jedoch raten die Tester von einer Sorte dringend ab, wie RUHR24* berichtet.
Verbrauchermagazin | Öko-Test |
Verkaufte Auflage | 112.433 Exemplare |
chef-Redakteur | Hans Oppermann |
Fisch an der Theke oder tiefgekühlt kaufen? Öko-Test hat eine klare Empfehlung
Für die neue Ausgabe von Öko-Test (9/2021, Bezahlartikel) haben die Experten Tiefkühlfisch-Fisch getestet. Generell raten die Tester zu TK-Ware. Denn: Informationen über Fangart und Fanggebiete können Verbraucher einfach über die Verpackung herausfinden.
Bei Verkäuferinnen und Verkäufern an der Fischtheke ist nicht immer sichergestellt, ob sie detaillierte Auskünften über Grundschleppnetze, Handleinen und Subfanggebiete geben können. Dabei sollte diese Informationen maßgebend sein für die Kaufentscheidung.
Tiefkühl-Fisch bei Öko-Test: Guter Geschmack und kaum bedenkliche Stoffe
Öko-Test hat 15 Sorten Alaska-Seelachs und vier Sorten Kabeljau getestet. Immerhin zwei Drittel der Anbieter machen genaue Angaben zu Herkunft und Fangart (mehr Testberichte* bei RUHR24).
Alles in allem kann gesagt werden, dass die getesteten Tiefkühl-Fisch-Sorten geschmacklich alle gut abschneiden. Außerdem fanden die Tester kaum bedenkliche Schadstoffe. Quecksilber-Anreicherungen oder Fadenwürmer waren überhaupt kein Thema.

Tiefkühl-Fisch im Test: Öko-Test rät von einer Sorte ab
Saftige Punktabzüge gab es hingegen bei dem Thema Nachhaltigkeit und Transparenz. In dieser Kategorie versagt vor allem der beliebte Kabeljau, denn er hat eine jahrzehntelange Geschichte der Überfischung hinter sich. Noch intakte Fischbestände geraten allmählich an ihre Grenzen.
„Kabeljau kann man derzeit grundsätzlich nicht empfehlen. Ich wüsste nicht, woher der im Moment kommen sollte“, erklärt Meeresbiologe Dr. Rainer Froese vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel gegenüber Öko-Test. Doch das ist nicht das einzige Problem des Kabeljaus.
Tiefkühlfisch bei Öko-Test: Jeder tote Kabeljau ist einer zu viel
Die Fische schwimmen nah am Meeresgrund, um sie zu fangen sind Grundschleppnetze immer noch die gängige Methode. Die tonnenschweren Netze sind allerdings eine massive Belastung für die Meereslandschaft. Sie pflügen den Meeresboden und hinterlassen auf Jahre eine Spur der Verwüstung.
Die Verlierer bei Öko-Test im Überblick:
Costa Kabeljau Filets (mangelhaft): Besonders ausschlaggebend für die schlechte Note sind die Testergebnisse im nachhaltigen Fischfang und der Transparenz.
Deutsche See Kabeljau-Filets (mangelhaft): Grundschleppnetze, Überfischung und Spuren von Chlorat sind Gründe für die schlechte Benotung.
Paulus Genussmanufaktur Alaska Seelachsfilet (ausreichend): Die Firma konnte die Lieferkette bis zum Fangschiff nicht nachweisen. Außerdem wird die spezifische Schleppnetzkategorie weder auf der Verpackung, noch online gut auffindbar und eindeutig angegeben.
Das gesamte Testergebnis gibt es bei Öko-Test zum Nachlesen.
Zwar gibt es auch eine schonendere Methode die Fische zu fangen – mit Handleinen – allerdings ist aktuell laut Froese jeder tote Kabeljau einer zu viel. Die beste Alternative: Ganz auf Kabeljau verzichten und besser auf Alaska-Seelachs oder sogar veganen Fisch* umsteigen.
Öko-Test macht klare Fisch-Empfehlung: Alaska-Seelachs kann reinen Gewissens gegessen werden
Denn die gute Nachricht: Alaska-Seelachs räumt in puncto Nachhaltigkeit ab. Zwölf der 15 Produkte können die Experten von Öko-Test, die auch Sonnenblumenöl untersucht haben*, mit reinem Gewissen empfehlen. Acht stauben sogar die Bestnote „sehr gut“ ab.
Der Grund für die guten Noten: Es gibt noch viele intakte Fischbestände und der Fisch muss nicht mit zerstörerischen Grundschleppnetzen gefangen werden. Alaska-Seelachse schwimmen nicht in Grundnähe, Fischer können sie daher mit „pelagischen Schleppnetzen“ fangen. Sie werden schwebend durchs Meer gezogen, der Grund wird in der Regel nicht berührt und es gibt laut Experten auch kaum Beifang. *RUHR24 ist Teil des Redaktionsnetzwerks von IPPEN.MEDIA.