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Akku vom E-Auto plötzlich leer? Mobile Powerbank soll Liegenbleiben verhindern

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Von: Monja Stolz

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Lademöglichkeiten für E-Autos: Bald könnte die mobile Powerbank der stationären Ladestation Abhilfe schaffen.
Lademöglichkeiten für E-Autos: Bald könnte die mobile Powerbank der stationären Ladestation Abhilfe schaffen. © Patrick Pleul/dpa

Die Vorstellung auf halber Strecke mit leer gefahrenem E-Auto liegenzubleiben schreckt viele ab – eine mobile Powerbank soll da künftig Abhilfe schaffen.

Kassel – Mit dem E-Auto in die Stadt zum Einkaufen fahren, sollte kein Problem sein. Wenn es darum geht, mehrstündige Strecken hinter sich zu legen, kann es auch mal zu Ladeschwierigkeiten kommen. Was ist, wenn der Akku leer ist, die nächste Ladestation aber unerreichbar? Gerade in kleineren Kommunen fehlen Ladesäulen*. Dieses Problem soll jetzt gelöst werden, berichtet 24auto.de*.

Deswegen machen sich nun einige Unternehmen Gedanken über mobile Ladelösungen, die zum Einsatz kommen könnten, wenn ein E-Auto liegenbleibt. So hat das britische Start-up ZipCharge beispielsweise eine Art Power-Bank für Elektroautos entwickelt. Beim ZipCharge Go handelt es sich um eine Batterie, die man wie einen Rollkoffer hinter sich herziehen und im Kofferraum transportieren kann. Bei 30 bis 60 Minuten Ladezeit soll das Gerät dem Auto eine Zusatzreichweite von 32 bis 64 Kilometern verleihen.

Ähnlich ist das mobile Ladegerät „Roadie“ des US-Unternehmens Spark Charge. Der „Roadie“ kann sogar durch das Zusammenschalten mehrerer Akku-Pakete erweitert werden. So soll es auch möglich sein, sein E-Auto von zu Hause zu laden, ohne dass eine Lademöglichkeit per Kabel vorhanden ist. Auch das mobile Ladegerät von Spark Charge kann im Kofferraum transportiert werden. Allerdings sind die Akkus sehr schwer, was das Schleppen oder Rollen von Wohnung zu Auto zu einem Kraftakt macht.

Mobiler Nachladedienst: Lädt den Akku des E-Autos, während der Fahrer Mittag isst

Für diejenigen, die nicht mit einem schweren Akku als Zusatzgewicht und Platzfresser im Kofferraum unterwegs sein möchten, gibt es inzwischen mobile Nachlade-Dienste. Die funktionieren per App: ein Kunde ruft für sein leer gefahrenes Auto ein mobiles Ladefahrzeug, das sein eigenes Fahrzeug lädt. Die Zeit während des Ladens kann für andere Aktivitäten, wie Arbeit oder Mittagessen genutzt werden. In Deutschland möchte das laut Medienberichten das Stuttgarter Start-up eTree Mobility GmbH noch im Frühling umsetzen. Von Spark Charge gibt es bereits den Service „Charge up“, der in einigen größeren US-Städten verfügbar ist, wie aus einem Werbevideo der Firma hervorgeht. Der Service ist für 25 US-Dollar monatlich zu haben.

Für den Fall, dass keine Ladesäule für das E-Auto vorhanden ist: Die mobile Powerbank soll Abhilfe schaffen.
Für den Fall, dass keine Ladesäule für das E-Auto vorhanden ist: Die mobile Powerbank soll Abhilfe schaffen. © Andreas Friedrichs/IMAGO

Das Lade-Problem von E-Autos war schon früh bekannt. Auch wenn die Nachfrage nach E-Autos im Moment zunimmt*, ist das wohl für viele ein Argument gegen einen Kauf. Deshalb kamen laut 24auto.de immer wieder Ansätze für E-Auto-Wechselakkus auf: 2007 gründete beispielsweise der Ex-SAP-Manager Shai Agassi das Unternehmen Better Place. Damit wollte er eine flächendeckende Infrastruktur für den Austausch von E-Auto-Akkus aufbauen. Allerdings scheiterte das Unternehmen 2013, da nahezu alle Hersteller auf fest verbaute Akkus setzen.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Eines der größten Probleme am Wechsel-Akku-System ist die Konkurrenz der Hersteller untereinander: Damit es nicht eine Unzahl an Akku-Wechsel-Stationen gäbe, müssten sich die Anbieter auf „genormte“ Akkus einigen. Danach sieht es im Moment allerdings nicht aus. (Monja Stolz) *24auto.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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