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Wellbrock greift nach Gold

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Florian Wellbrock möchte heute in Budapest zum Weltmeister-Titel über 1500 m Freistil schwimmen. © AFP GmbH

(sid). Florian Wellbrock nahm Gold ins Visier, Ole Braunschweig knackte den deutschen Rekord, und Anna Elendt sprintete im Blindflug ins Finale: Der vorletzte Wettkampftag bei der Schwimm-WM in der Duna Arena von Budapest war aus deutscher Sicht ein höchst erfreulicher.

Mit dem Vorlaufsieg über 1500 m Freistil setzte Titelverteidiger Wellbrock ein Ausrufezeichen, im Finale am Samstagabend ist er im Kampf gegen seinen US-Rivalen Bobby Finke nicht allein. Auch seine zwei Magdeburger Trainingskollegen Michailo Romantschuk (Ukraine) und Lukas Märtens qualifizierten sich - und zumindest einer von ihnen kündigte an, die eigenen Ambitionen für einen Triumph des Olympiasiegers hinten anzustellen.

»Wenn es nicht kompletter Selbstmord ist, dass ich da vorne lostobe wie ein Wilder, dann würde ich das auf jeden Fall machen«, sagte der Vorlaufsechste Märtens: »Flo möchte gerne mal den Ami schlagen, vielleicht können wir ein bisschen zusammenarbeiten.«

Auf sich allein gestellt war dagegen Märtens’ Freundin Isabel Gose, die im 800-m-Endlauf beim 19. WM-Triumph von US-Star Katie Ledecky Platz sechs eroberte. Danach flossen Tränen der Enttäuschung. »Wenn bei jedem Finale die Medaillen irgendwie in Reichweite sind, wünscht man sich das beim letzten Rennen umso mehr«, meinte die 20-Jährige, die zuvor die Plätze fünf (400 m) und acht (200 m) belegt hatte, »wenn’s dann nicht reicht, ist man traurig.«

Richtig jubeln durfte Rückenschwimmer Braunschweig. Der Berliner knackte im 50-m-Vorlauf in 24,58 Sekunden den 13 Jahre deutschen Rekord von Helge Meeuw aus der Ära der Hightech-Anzüge und sicherte sich dann als Achter ein Finalticket. »Das war arschknapp, ich habe gebetet, dass ich weiterkomme«, sagte der 24-Jährige.

Etwas größere Medaillenchancen werden Elendt (20) nach ihrem Finaleinzug über 50 m Brust eingeräumt - trotz eines Missgeschicks. »Ich habe Wasser in der Brille gehabt und die Wand nicht gesehen«, sagte die Vizeweltmeisterin über die doppelte Distanz, »aber es hat ja gereicht.« Die Frankfurterin schlug als Siebte an. Die einzige realistische Goldchance am Schlusstag besitzt aber Wellbrock. Für den Titel muss er aber Finke früh genug abschütteln. »Man bekommt ihn nur in den Griff, indem man möglichst schnell losschwimmt«, erklärte Wellbrocks Heimtrainer Bernd Berkhahn: »Da müssen die Jungs, die die Ausdauerfähigkeiten haben, ihre Qualitäten ausspielen und von Anfang an hohes Tempo gehen.«

Den dritten Weltrekord der WM stellte die gemischte Freistilstaffel Australiens auf (3:19,38). Das Quartett blieb zwei Hundertstelsekunden unter der Bestmarke der USA von 2019.

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