Vier Gegentore in fünf Minuten

(sid). Der Entwicklungsprozess schreitet voran, Bundestrainer Toni Söderholm zeigt sich zufrieden - und doch war die heftige 1:6-Pleite gegen die Schweiz am Samstag ein herber Stimmungsdämpfer für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft. »Die zwei Tage Erholung tun uns jetzt gut«, betonte DEB-Sportdirektor Christian Künast nach einer anstrengenden Vorbereitungswoche in Rosenheim.
Die Leistung seines unerfahrenen Teams wollte Söderholm am Samstag nicht zu streng bewerten.
»Es geht in Ordnung, dass wir ein Spiel gewonnen und eines verloren haben«, sagte der 44-Jährige. Am Donnerstag hatte sein Team die Eidgenossen noch mit 4:2 geschlagen, die deutliche Niederlage im zweiten Test zeigte die Probleme des DEB-Teams gnadenlos auf - doch laut Söderholm beeinträchtige sie die Vorbereitung auf die WM in Finnland (13. bis 29. Mai) nur bedingt: »Die Woche war insgesamt gut. Die Leistung der Mannschaft steigt langsam in eine sehr gute Richtung.«
Der Finne weiß, dass die Woche in Rosenheim noch wenig Aussagekraft für die WM-Chancen der deutschen Mannschaft hatte. Die DEB-Auswahl trat zum wiederholten Male in der Vorbereitung mit vielen unerfahrenen Spielern an. Profis aus der NHL fehlen ebenso wie die Spieler, die noch in den Playoffs der DEL aktiv sind.
Die Schweiz nutzte die Abstimmungsprobleme in der Defensive des DEB-Teams gnadenlos aus. Besonders bitter aus deutscher Sicht: Die Schwächephase im dritten Drittel, in der die Eidgenossen vier Tore in weniger als fünf Minuten erzielten. Alexander Ehl von der Düsseldorfer EG gelang lediglich der zwischenzeitliche Anschlusstreffer (43.). »Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen«, befand Verteidiger Marcus Weber im Anschluss.
Weiter geht die Vorbereitung kommende Woche, wenn das Team am Freitag und Samstag in Dresden auf die Slowakei trifft. Gut möglich, dass bis dahin einige Führungsspieler aus den DEL-Spitzenteams zur Nationalmannschaft stoßen. Anfang Mai sollen zudem die NHL-Profis Philipp Grubauer, Tim Stützle und Moritz Seider dazukommen. Torwart Grubauer von Seattle Kraken hat mit einem stark besetzten Team bei der WM Großes vor: »Wir können dieses Jahr oben mitspielen. The sky is the limit«, sagte er bei MagentaSport.