Union Berlin im Viertelfinale

(dpa). Der 1. FC Union Berlin hat sich auch vom geplatzten Isco-Transfer nicht vom Erfolgsweg abbringen lassen und das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht. Der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga gewann am Dienstagabend gegen den VfL Wolfsburg mit 2:1 (1:1) und feierte damit den vierten Sieg im vierten Pflichtspiel in diesem Jahr. Nur wenige Stunden nachdem der Deal mit dem ehemaligen Real-Star Isco doch nicht zustande gekommen und der Spanier schon wieder auf dem Weg in die Heimat war, holten die Eisernen einmal mehr einen Rückstand auf:
Nach der frühen Gäste-Führung durch Luca Waldschmidt in der fünften Minute glich der Ex-Wolfsburger Robin Knoche aus (12.). Das Siegtor erzielte Kevin Behrens (79.) vor 22 012 Fans im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei. Daran änderte auch die Gelb-Rote Karte für Berlins Niko Gießelmann kurz vor Schluss nichts mehr (87.).
Damit endete bei den Wölfen der letzte Arbeitstag von Sportchef Jörg Schmadtke mit einer Enttäuschung. Zugleich kassierte Trainer Kovac nach 16 Pokal-Erfolgen in Serie wieder eine Niederlage. Der Kroate, der Eintracht Frankfurt und den FC Bayern zum Pokalsieg geführt hatte, verpasste damit den Rekord von Hennes Weisweiler aus den 1970er Jahren.
Den ganzen Tag über hatte die Transferposse um Isco den Köpenicker Club in Atem gehalten. Berlins Trainer Urs Fischer räumte ein, dass es den ganzen Tag ein Thema im Team war. Womöglich war dies auch der Grund, warum die Berliner bei heftigem Regen den Start total verschliefen. Waldschmidt traf bei der ersten Torchance aus kurzer Entfernung, nachdem die Unioner bereits aus dem Strafraum gerückt waren. Janik Haberer hob allerdings das Abseits auf, als er an der Torauslinie zurück ins Spielfeld lief.
Der Bundesliga-Zweite brauchte aber nicht lange, um sich von dem Schock zu erholen. Und mal wieder führte eine Standardsituation zum Erfolg. Nach einer kurzen Ecke flankte der von Celtic Glasgow verpflichtete kroatische WM-Teilnehmer Josip Juranovic bei seinem Startelf-Debüt auf Knoche, der nur noch einschieben musste. Im zweiten Durchgang hatte der VfL Vorteile, ohne sich aber großartige Chancen zu erspielen. Dagegen präsentierten sich die Berliner wieder eiskalt. Nach Flanke von Rani Khedira legte Sheraldo Becker den Ball per Kopf perfekt in die Mitte für Behrens auf, der nur noch einschießen musste.
Spätes Siegtor für die Schwaben
Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart hat dank eines Treffers von Serhou Guirassy in der Nachspielzeit ebenso das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht. Der Stürmer erzielte am Dienstag per Kopf den 2:1 (0:1)-Siegtreffer bei Zweitligist SC Paderborn. Kurz zuvor hatte Neuzugang Gil Dias (86.) in seinem ersten Spiel für den VfB den Ausgleich geschossen. Bis dahin hatte Paderborn von der Pokal-Sensation nach einem Eigentor von Konstantinos Mavropanos aus 48 Metern (4.) träumen dürfen. Mavropanos war das Missgeschick unterlaufen, als er einen Rückpass spielte, allerdings nicht sah, dass Torhüter Florian Müller nicht im Tor stand.