Turbulenzen setzen sich fort
(sid). Umsatz-Rückgang, Corona-Chaos, Katar-Wirbel: Bayern München kommt nicht zur Ruhe. Auch bei der Jahreshauptversammlung setzten sich die Turbulenzen beim deutschen Fußball-Rekordmeister fort - daran änderten auch die Erinnerungen an die historischen sieben Titel der beiden letzten Jahre zu Beginn der Veranstaltung im Audi Dome nichts.
Die Gegenwart sieht für einen »der größten Leuchttürme im Weltfußball«, wie Präsident Herbert Hainer den Klub in seiner Eröffnungsrede überschwänglich lobte, nicht ganz so positiv aus. Vor allem das Thema Katar erhitzte zunächst die Gemüter. Es gab für Hainer von einem Teil der knapp 1000 Mitglieder Pfiffe und Buhrufe, als er in dem seit Monaten geführten Diskurs von den Anhängern »Sachlichkeit« und »keine Polemik« einforderte.
Einige Fans um Initiator Michael Ott wollen den Rekordmeister dazu bringen, das umstrittene und angeblich mit 20 Millionen Euro dotierte Sponsoring mit dem Emirat Katar, WM-Gastgeber 2022, schnellstmöglich zu beenden. Die 13. Zivilkammer des Landgerichts München I wies wenige Stunden vor der Versammlung einen entsprechenden Antrag jedoch ab. Beifall gab es für Hainer immerhin, als er versprach, »dass sich der FC Bayern niemals zu einem kickenden Konzern verwandeln wird«.
Allerdings setzt auch dem Finanz-Krösus die Corona-Pandemie zu. Der Gesamtumsatz des FC Bayern ist seit dem Rekordjahr 2019 von 750,4 Millionen Euro auf 643,9 Millionen geschrumpft. Auch der Gewinn des Konzerns ist in den vergangenen beiden Jahren von 52,5 Millionen Euro auf 1,9 Millionen nach Steuern zurückgegangen. Im Vergleich etwa zu Borussia Dortmund, der ein Minus von 72,8 Millionen verbuchte, stehen die Münchner aber noch gut da.
Das Thema Corona beschäftigt den FC Bayern aber nicht nur finanziell. Hainer unterstrich noch einmal die Haltung des Klubs: »Wir als FC Bayern sehen in der Impfung den einzigen Weg für ein Leben, wie wir es vorher gekannt haben.« Man rede in diesem Zusammenhang auch »ständig mit unseren Spielern. Wir wirken auf sie ein«, so Hainer: »Trotzdem ist es nicht in Ordnung, unsere Spieler, speziell Joshua Kimmich, an den Pranger zu stellen. Wir stehen zu unseren Spielern.«