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Trotz Wackler US-Open-Sieger

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Matt Fitzpatrick auf dem Weg zum US-Open-Sieg. © AFP GmbH

(dpa). Nach dem Triumph bei der US Open fiel die Umarmung von Golfer Matthew Fitzpatrick mit seinem jüngeren Bruder Alex besonders innig aus. Neun Jahre vor dem größten Erfolg seiner Karriere hatte der inzwischen 27 Jahre alte Engländer schon einmal auf dem Kurs im Country Club von Brookline außerhalb von Boston gewonnen. Damals als Amateur war sein Bruder der Caddie - nach einem hauchdünnen Sieg vor Will Zalatoris und dem Weltranglistenersten Scottie Scheffler zählte Alex zu den ersten Gratulanten.

Fitzpatrick war nach seinem ersten Sieg bei einem Major-Turnier, für das er ein Rekordpreisgeld von 3,15 Millionen US-Dollar kassierte, überglücklich. »Das Gefühl ist nicht von dieser Welt«, sagte der Golfprofi aus Sheffield, der während der ersten von vielen Umarmungen Tränen der Freude vergoss. »Es ist so ein Klischee, aber das ist Zeug, von dem du als Kind träumst. Das erreicht zu haben: Ich kann morgen als glücklicher Mann in Rente gehen.«

In seinem Alter hat der Brite freilich noch einige gute Jahre vor sich - und bereits einen Platz in den sportlichen Jahresrückblicken der USA sicher. Und wahrscheinlich auch denen in England. Denn wie er die knifflige Situation auf der letzten Bahn löste, als der Abschlag im Sandbunker landete und er Zalatoris die Chance zum Aufholen scheinbar auf dem Silbertablett servierte, beeindruckte auch die Konkurrenz. »Matts Schlag an der 18 zeigen sie wahrscheinlich bis ans Ende der US-Open-Geschichte«, sagte Zalatoris. Vom Bunker schaffte es Fitzpatrick aufs Grün. »Einer der besten Schläge, die ich je getroffen habe«, sagte Fitzpatrick.

Auf dem Grün verpasste er dann die Gelegenheit zu einem Birdie und gab Zalatoris damit erneut die Chance, gleichzuziehen und ein Stechen zu erzwingen. Doch der 25-jährige US-Amerikaner verfehlte mit seinem Putt aus etwa vier Metern hauchdünn das Loch, ging in die Hocke, schlug die Hände über dem Kopf zusammen - und war geschlagen. »Heute ist Vatertag und ich bin sicher, dass es meinen Vater ein oder zwei Jahre seines Lebens gekostet hat«, sagte Zalatoris nach dem Drama auf dem 18. Grün. Zum dritten Mal bei den vergangenen sieben Majors endete eines der großen Golf-Turniere für ihn auf Rang zwei.

Die Familie Fitzpatricks dagegen schoss in diesem Moment von ihren Plätzen hoch und rannte voller Freude auf den Platz. Während Zalatoris weiter warten muss, hat Matthew Fitzpatrick es endlich geschafft und nicht nur den ersten Major-Sieg seiner Karriere, sondern gleich den ersten als Profi in den USA überhaupt verbucht. Für die vier Runden auf dem schweren Par-70-Kurs außerhalb von Boston brauchte er 274 Schläge - einen weniger als Zalatoris und Scheffler.

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