Tränen, lockere Niederländer und treffsicherer Schick

(sid). Stefan Kuntz kommen die Tränen, Patrik Schick trifft immer weiter, und Vizeweltmeister Kroatien erleidet trotz eines Tores von Andrej Kramaric einen empfindlichen Rückschlag. Die Schlaglichter auf die Montagsspiele der europäischen Fußball-WM-Qualifikation:
Kuntz kommen die Tränen: Stefan Kuntz hielt sich die rechte Hand vor die Augen, blickte dann ungläubig auf seine Uhr, pustete tief durch und beugte sich völlig fertig nach vorne. Nach dem erlösenden Elfmeter-Treffer von Burak Yilmaz zum 2:1-Sieg in der neunten Minute der Nachspielzeit in Lettland flossen beim neuen türkischen Nationaltrainer Tränen der Erleichterung. Zwischendurch schien sein Team das Fernduell mit Norwegen frühzeitig verloren zu haben. Nun herrscht Hochspannung vor den abschließenden beiden Spieltagen, und das Ticket für die WM ist weiter drin. »Ich bin stolz auf meine Mannschaft«, sagte der frühere deutsche U21-Trainer.
Mit Holland fahren wir (wohl) zur WM: Die Niederländer könnten zu Kuntz‹ Faustpfand werden, sie treffen im letzten Duell der Gruppe G auf die Norweger um Bundesliga-Star Erling Haaland. Und Oranje, das 2018 in Russland gefehlt hatte, ist weiter klar auf Kurs Katar. »Wir haben getan, was wir tun mussten«, sagte Kapitän Virgil van Dijk, nachdem sein Team mit einem lockeren 6:0 gegen Gibraltar die Tabellenführung behauptet hatte: »Und manchmal hat es Spaß gemacht. Es gab ein paar schöne Tore.« Auch Dortmunds Offensivmann Donyell Malen traf gegen den Außenseiter.
Rückschlag für den Vizeweltmeister: Kroatien wackelt dagegen - gibt sich aber kämpferisch. »Wir haben es immer noch in den eigenen Händen«, sagte der frühe Bundesliga-Legionär Ivan Perisic. Trotz eines Treffers von Hoffenheims Bundesliga-Torjäger Andrej Kramaric kam das Team von Nationaltrainer Zlatko Dalic nicht über ein 2:2 gegen die Slowakei hinaus und verlor die Tabellenführung an Russland. Die Sbornaja erkämpfte sich ein 2:1 in Slowenien. Am 14. November empfangen die Kroaten Russland zu einem möglichen Finale um die direkte Qualifikation.
Schick weiter in Torlaune: Patrik Schick hat seine Topverfassung von der EM eindrucksvoll in die Saison mitgenommen und war am Montagabend dennoch nicht zu 100 Prozent glücklich. »Schade, dass wir nicht noch mehr Tore geschossen haben«, sagte er nach dem 2:0-Erfolg in Belarus, zu dem der 25-Jährige einen Treffer per Volleyschuss und eine Vorlage beisteuerte. Auch in der Bundesliga steht er schon bei sechs Toren für Bayer Leverkusen. Für die Tschechen bleibt es eng im Rennen mit Wales um Rang zwei. Belgien scheint mit fünf Punkten Vorsprung auf die beiden Verfolger bereits enteilt.