Topspiel Erster gegen Zweiter

(sid). Mike Büskens winkt ab. Die einst belächelte Notlösung hat alle seine fünf Spiele als Trainer von Schalke 04 gewonnen, aus einem 7-Punkte-Rückstand auf die Tabellenspitze machte der Fanliebling zwei Zähler Vorsprung, der Traditionsklub hat die Rückkehr in die Bundesliga vor Augen - doch Cheftrainer will Büskens nicht werden.
»Ich glaube, so habe ich es dir immer gesagt«, sagte Büskens, nachdem Sportdirektor Rouven Schröder ihn gefragt hatte, ob er alles richtig wiedergegeben habe: »Wir wissen, was wir an ihm haben. Es gibt von Anfang an eine klare Absprache - egal wie es ausgeht. Das wird sich auch nicht ändern.« Und überhaupt sei das Topspiel gegen Werder Bremen (Samstag, 13.30 Uhr/Sky) erst einmal viel wichtiger, als die anstehende T-Frage für die neue Saison.
Schalke gegen Bremen, Erster gegen Zweiter - im Topspiel der 2. Liga wollen die Knappen ihren starken Lauf der vergangenen Wochen unbedingt fortsetzen. Zumal auch noch die Arena erstmals seit dem 17. Januar 2020 mit 62 271 Zuschauern ausverkauft sein wird. »Elektrisierend«, meinte Schröder. »Die Vorfreude ist riesengroß«, sagte Büskens.
Kein Wunder, dass »Buyo« gerade so gute Laune hat. Es läuft einfach beim 54-Jährigen und seinem Team, das mit 64 Toren den besten Angriff der Liga stellt und mit Simon Terodde (24 Treffer) den torgefährlichsten Angreifer hat.
Und Schalke gegen Bremen klingt auch schon ein bisschen nach Bundesliga. »Es treffen zwei gute und ambitionierte Mannschaften aufeinander«, sagte Büskens: »Beide Teams haben einen Traum - und den wollen sie leben.« Bei einem Sieg hätten die Königsblauen fünf Punkte Vorsprung auf Werder bei noch drei ausstehenden Spielen - es wäre wohl eine Vorentscheidung.
Und genau das will Werder verhindern. »Natürlich wissen wir um die Konstellation Erster gegen Zweiter. Wir gehen aber in dieses Spiel, um es zu gewinnen«, sagte Trainer Ole Werner und verspricht den Fans trotz großer Personalsorgen in der Abwehr (Ömer Toprak und Milos Veljkovic fallen sicher bei Werder aus) einen offen Schlagabtausch: »Wir wollen mutig sein, wir wollen unsere Qualität auf den Platz bringen, mit allem, was wir haben.«