Titelverteidiger fährt Achterbahn
(sid). Vor der Schlusssirene erklangen ungewohnte Töne. »Oh, wie ist das schön«, schallte es durch die Berliner Arena. Die Eisbären, vor sieben Wochen noch tief im Abstiegskampf, haben kurz vor Ende der Hauptrunde doch wieder die Playoffs vor Augen. »Der Glaube ist da«, sagte Torhüter Tobias Ancicka nach dem 5:1-Sieg gegen den ERC Ingolstadt bei MagentaSport.
Anfang des Jahres nur sechs Zähler von einem möglichen Abstiegsplatz entfernt, ist der Titelverteidiger der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) vor den letzten drei Punktspielen zwar immer noch Tabellen-13. - doch der Rückstand auf Rang zehn hat sich auf drei Zähler verringert. Es winkt ein Platz in der ersten Play-off-Runde.
»Wir müssen kühlen Kopf bewahren, nicht nervös werden, nicht zu hektisch werden«, sagte Ancicka, der einen Tag vor seinem 22. Geburtstag 31 Schüsse des Tabellenzweiten Ingolstadt abgewehrt hatte, »dann bin ich überzeugt, dass wir noch eine gute Chance haben.« Vor dem vergangenen Wochenende lagen die Eisbären noch neun Punkte hinter dem Zehnten Löwen Frankfurt zurück. Siege gegen die Spitzenteams Mannheim (5:2) und Ingolstadt verbesserten nicht nur die Ausgangslage für den Schlussspurt deutlich, sondern zeigten auch: Der Meister der letzten beiden Jahre ist nach lange Zeit extrem schwacher Hauptrunde noch immer ein Faktor.
»Wir spielen als Mannschaft jetzt ein ganzes Stück besser, vor allem defensiv machen die Jungs mir das wesentlich leichter«, meinte Ancicka, »deswegen läuft’s auch bei mir gerade so gut.«
Um die eigentlich schon lange verspielte Chance auf den Titelhattrick doch noch zu wahren, müssten die Eisbären an den letzten drei Spieltagen noch drei Teams überholen: die Schwenninger Wild Wings, die Iserlohn Roosters und Frankfurt. Heute soll gegen Bremerhaven der nächste Schritt gelingen.