Starkes Gesamtpaket

(sid). Knallharte Aufschläge, ein beeindruckendes Winkelspiel und starke Nerven unter Druck - Jelena Rybakina bewies bei ihrem Finaleinzug in Melbourne einmal mehr ihr besonderes Gesamtpaket, von dem sich auch Tennis-Fan Thomas Tuchel überzeugte. Das 7:6 (7:4), 6:3 der Wimbledonsiegerin im Halbfinale gegen die zweimalige Turniersiegerin Wiktoria Asarenka aus Belarus verfolgte der prominente Fußball-Coach von der Tribüne der Rod Laver Arena.
Und er erlebte eine strahlende Kasachin. »Ich bin super glücklich und stolz«, sagte Rybakina, die drei Grand-Slam-Siegerinnen, darunter die Weltranglistenerste Iga Swiatek, auf dem Weg ins Endspiel bezwang: »Dieses Mal ist es etwas leichter für mich im Vergleich zu Wimbledon, als ich zum ersten Mal ein Viertelfinale, ein Halbfinale und das Finale gespielt habe.« Die 184 Zentimeter lange Athletin, die gebürtig aus Russland kommt und in Melbourne mit bis zu 195 Stundenkilometern serviert, erwartet am Samstag eine enorm schwierige Aufgabe gegen die Belarussin Aryna Sabalenka, die nach drei erfolglosen Grand-Slam-Halbfinals erstmals den Sprung in das Titelmatch am Samstag schaffte. Sabalenka setzte sich wild entschlossen 7:6 (7:1), 6:2 gegen Magda Linette, die große Überraschung des Turniers aus Polen, durch.
Zunächst spielen heute die Männer ihre Finalisten aus. Erst misst sich der Grieche Stefanos Tsitsipas mit dem immer konstanteren Olympia-Silbermedaillengewinner Karen Chatschanow aus Russland. Und dann will Novak Djokovic (ab 9.30 Uhr/Eurosport) seiner Favoritenrolle gegen den US-Amerikaner Tommy Paul gerecht werden. Dabei muss der Serbe beweisen, dass er den Wirbel um seinen Vater weggesteckt hat. Srdjan Djokovic soll nach dem Halbfinaleinzug seines Sohnes in Melbourne mit Fans gefilmt worden sein, die eine russische Flagge und prorussische Symbole zur Schau stellten. Zeichen, die auf dem Gelände der Australian Open verboten sind.