Söderholm ohne Vorgabe

(sid). Am morgigen Freitag beginnt die 85. Eishockey-WM in Finnland. Der Sport-Informations-Dienst (SID) beantwortet die wichtigsten Fragen.
Wo wird gespielt? In der finnischen Hauptstadt Helsinki und in Tampere. In der Helsinki Ice Hall finden alle Partien der Gruppe A statt, in der die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) spielt. Ursprünglich war die deutlich größere Hartwall Arena als Austragungsort vorgesehen gewesen, an der allerdings zwei russische Oligarchen Anteile halten. Nach Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine wechselten die WM-Veranstalter in die kleinere und deutlich ältere Halle. Die Gruppe B trägt ihre Partien wie vorgesehen in der Nokia Arena in Tampere aus, das knapp 180 km nördlich von Helsinki liegt.
Mit welchem Ziel geht das DEB-Team ins Turnier? Nach der herben Enttäuschung bei den Winterspielen in Peking gibt es zumindest von Bundestrainer Toni Söderholm kein offizielles WM-Ziel. »Das Ziel muss von der Mannschaft kommen«, sagte Söderholm, der bei seiner ersten WM 2019 nach starker Vorrunde das Viertelfinale erreichte und im vergangenen Jahr in Riga seine Auswahl ins Halbfinale führte. In Peking war die mit höchsten Zielen angereiste DEB-Auswahl im ersten K.-o.-Spiel am späteren Olympia-Dritten und WM-Gruppengegner Slowakei gescheitert und hatte das Viertelfinale verpasst. Deutlicher als der Bundestrainer machte es hingegen NHL-Goalie Philipp Grubauer. »Natürlich ist unser Ziel, Gold zu holen. Da kannst du jeden Spieler fragen: Wir wollen gewinnen«, sagte der 30-Jährige dem »kicker«.
Wie stark ist die deutsche Mannschaft? Superstar Leon Draisaitl fehlt wie schon im vergangenen Jahr in Riga. Der Stürmer spielt mit den Edmonton Oilers in der NHL um den Stanley Cup. Angeführt wird das deutsche Team vom NHL-Trio Grubauer (Seattle Kraken), Moritz Seider (Detroit Red Wings) und Tim Stützle (Ottawa Senators) sowie Kapitän und Pyeongchang-Silbermedaillen-Gewinner Moritz Müller. Müller mit neun WM-Teilnahmen, Korbinian Holzer, Matthias Plachta und Marcel Noebels (jeweils sechs) sind die Spieler mit der meisten Erfahrung.
Wer sind die Favoriten? Die üblichen Verdächtigen: Zum Favoritenkreis gehören Titelverteidiger und Rekordweltmeister Kanada, der Olympiasieger und Vizeweltmeister Finnland und der WM-Dritte USA. Auch der elfmalige Titelträger Schweden will sicherlich wieder ein Wörtchen mitreden. Etwas »einfacher« wird der Titelkampf durch den Ausschluss Russlands. Neben der Sbornaja darf auch Belarus nicht teilnehmen. Nachrücker sind Frankreich in der deutschen Gruppe und Österreich in Gruppe B.
Wo wird die WM übertragen? Sport1 zeigt alle Spiele komplett live auf seinen Plattformen. Im Free-TV werden über 34 Livespiele übertragen, darunter alle deutschen Duelle sowie die K.-o.-Runde mit Viertelfinale, Halbfinale und Finale. Die weiteren WM-Partien sind auf dem Pay-TV-Sender Sport1+ sowie im kostenlosen Livestream und in den Apps zu sehen. Zudem wird die WM auch auf den Social-Media-Kanälen gezeigt: Auf Youtube sind alle 34 Free-TV-Spiele abrufbar, außerdem werden alle deutschen Gruppenspiele auf Facebook und erstmals auch auf TikTok gestreamt. Zudem zeigt MagentaSport alle Spiele des deutschen Teams sowie alle K.-o.-Partien. Die Vereinbarung mit Sport1 umfasst eine Sublizenz mit insgesamt 15 Live-Partien.
Was sagt der Bundestrainer? »Man merkt, dass die Mannschaft wächst. Da ist eine Stimmung drin, worauf man viel aufbauen kann. Wenn der Tag kommt, an dem es zählt, dann wird auch vieles zusammenkommen.«
Das DEB-Aufgebot: Torhüter: 1 (Rückennummer) Dustin Strahlmeier (Wolfsburg), 30 Philipp Grubauer (Seattle), 35 Mathias Niederberger (Berlin) / Verteidiger: 3 Dominik Bittner (Wolfsburg), 5 Korbinian Holzer (Mannheim), 6 Kai Wissmann (Berlin), 38 Fabio Wagner (Ingolstadt), 41 Jonas Müller (Berlin), 53 Moritz Seider (Detroit), 55 Mario Zimmermann (Straubing), 91 Moritz Müller (Köln) / Stürmer: 7 Maximilian Kastner (München), 10 Taro Jentzsch (Iserlohn), 15 Stefan Loibl (Skelleftea/SWE), 18 Tim Stützle (Ottawa), 22 Matthias Plachta (Mannheim), 25 Daniel Schmölz (Nürnberg), 26 Samuel Soramies (Ingolstadt), 40 Alexander Ehl (Düsseldorf), 42 Yasin Ehliz (München), 65 Marc Michaelis (Toronto), 77 Daniel Fischbuch (Düsseldorf), 83 Leo Pföderl (Berlin), 92 Marcel Noebels (Berlin), 94 Alexander Karachun (Schwenningen).
