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Seitz als Kümmerin

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Elisabeth Seitz will bei der WM in Liverpool den Debütantinnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. © Imago Sportfotodienst GmbH

(sid). Wunder gibt es immer wieder? Für Emma Malewski eher nicht. Zwei Wochen brauchte die Sensations-Europameisterin am Schwebebalken, um ihren völlig überraschenden Triumph bei den European Championships in München zu realisieren. Der nie erwartete Erfolg soll und darf bei den am Sonntag beginnenden Welttitelkämpfen in Liverpool keine Rolle mehr spielen.

»Es wäre schon super, wenn ich wieder das Finale erreichen würde. Ich möchte meine erste WM einfach genießen und mache mir überhaupt keinen zusätzlichen Druck. Man darf nicht vergessen, dass ich noch nie eine WM geturnt habe«, sagte die Chemnitzerin dem »Hamburger Abendblatt«.

So ganz ohne Anspannung wird es nicht gehen. Denn turnte die Elftklässlerin in der Münchner Olympiahalle an den ersten Tagen noch im Windschatten dreier routinierter Kolleginnen, fällt dieser Welpenschutz in England weg. Die Stuttgarterin Kim Bui beendete ihre Karriere, Pauline Schäfer-Betz (ebenfalls Chemnitz) sowie die Kölnerin Sarah Voss fehlen verletzungsbedingt.

Wichtigste Ansprechpartnerin ist für Malewski (18) daher die zehn Jahre ältere Elisabeth Seitz. Die deutsche Rekordmeisterin sieht sich als viel gefragte »Kümmerin«, denn auch die übrigen drei deutschen WM-Debütantinnen sind erst 17 bzw. 16 Jahre alt. Seitz nimmt ihre Rolle gerne an: »Ich möchte dabei mithelfen, dass bei allen Mädchen alle Fragen beantwortet sind, wenn sie auf das Podium gehen.«

Laut der gebürtigen Hamburgerin Malewski macht die WM-Dritte von 2018 nicht nur am Stufenbarren einen guten Job, eben auch abseits der Geräte: »Eli ist immer ansprechbar und hilft uns mit ihrer Erfahrung sehr. Trotz des Altersunterschieds verstehen wir uns sehr gut.«

Immerhin zwei Athleten mit WM-Erfahrung führen die deutsche Männerriege an. Lukas Dauser aus Unterhaching, Olympia-Zweiter am Barren, ist ab Montag ebenso ein kaum ersetzbarer Punktesammler wie der Hannoveraner Andreas Toba, letztjähriger EM-Zweiter am Reck.

WM-Aufgebot

Männer: Andreas Toba, Glenn Trebing (beide Hannover), Lukas Dauser (Unterhaching), Nils Dunkel (Halle), Pascal Brendel (Wehrheim/Wetzlar), Ersatz: Milan Hosseini (Böckingen). - Frauen: Emma Malewski, Lea Marie Quaas (beide Chemnitz), Elisabeth Seitz (Stuttgart), Karina Schönmaier (Buchholz), Anna-Lena König (Bodersweier).

WM-Zeitplan

Sonntag: Qualifikation Frauen (10.30 Uhr). - Montag: Qualifikation Männer (10.30 Uhr). - Dienstag: Mannschafts-Finale Frauen (19.30 Uhr). - Mittwoch: Mannschafts-Finale Männer (18.45 Uhr). - Donnerstag: Mehrkampf-Finale Frauen (19.45 Uhr). - Freitag: Mehrkampf-Finale Männer (19.00 Uhr). - Samstag, 5. November: Gerätefinals, Männer und Frauen (14.30 Uhr). - Sonntag, 6. November: Gerätefinals, Männer und Frauen (14.30 Uhr).

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