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Schrötter hat viel mehr im Tank

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Marcel Schrötter will beim Moto2-Heimspiel aufs Podest fahren. © Imago Sportfotodienst GmbH

(sid). Noch immer fühlt sich Marcel Schrötter als Unvollendeter, verkauft sich zu oft unter Wert. »Ich habe nach wie vor nicht das erreicht, was ich kann. Irgendwie habe ich das Gefühl, da geht noch mehr«, sagt der Motorrad-Pilot selbstkritisch vor dem Heimspiel auf dem Sachsenring. Am Wochenende will Schrötter zeigen, was eigentlich in ihm steckt, doch dafür muss er schon vor dem Renntag schnell unterwegs sein.

Pünktlich zum Großen Preis von Deutschland am Sonntag (12.20 Uhr/ServusTV und DAZN) stimmt die Formkurve, der Vilgertshofener reist als WM-Siebter nach Hohenstein-Ernstthal, in sechs Moto2-Rennen kam er zuletzt viermal in die Top 5. »Ich bin gut dabei«, sagt Schrötter, doch das reicht nicht. Ginge es nach ihm, würde der 29-Jährige immer um Podiumsplätze kämpfen, in dieser Saison verhinderte das aber viel zu oft ein schwaches Qualifying.

»Das im Kopf zu haben, macht es nicht einfacher«, erklärt Schrötter, das Dauerthema nervt. »Selbst wenn man einen guten Freitag hat und vorn dabei ist, oder sogar Samstagfrüh noch ein gutes Training zeigt, hat man das Gefühl, okay, das sehen alle, aber dann heißt es: Jetzt kommt das Qualifying, das verkackt er eh wieder.« Vor zwei Wochen war das anders, es lief beim Kampf um die Startplätze am traditionell eher schwierigen Samstag. In Barcelona wurde Schrötter Neunter, das war auch nicht »mega, mega, mega gut«, wie er sagt, sondern solide. Aber eben die so wichtige Basis für das Rennen. »Dann sieht man, dass man dabei ist, wenn man auch in Anführungszeichen nur Fünfter wird, was ja ein Top-Ergebnis ist.«

Der fünfte Platz in Katalonien war die zweitbeste Platzierung des Jahres, in den USA und in Portugal wurde Schrötter nach einem »holprigen Saisonstart« jeweils Vierter. Unter die besten Drei kam der Oberbayer 2022 noch nicht, überhaupt gelang ihm das nur fünfmal in seiner Karriere. Unter anderem vor drei Jahren auf dem Sachsenring, wo der Lokalmatador Dritter wurde (»ein kleiner Traum, ein Highlight«).

»Ich hoffe, dass wir das auch am Wochenende schaffen können«, sagt Schrötter, ein solches Resultat sei absolut drin. »Wenn ich mir das nicht zutrauen würde, könnte ich gleich aufhören«, betont der deutsche Hoffnungsträger. Ersatzmann Stefan Bradl (Zahling) hat in der Königsklasse MotoGP keine Chance, so weit vorn mitzufahren.

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