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Schröders Neustart in Boston

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Dennis Schröder und seine Frau Ellen mit den Kindern sind nach Boston gezogen. © Imago Sportfotodienst GmbH

Spielmacher Dennis Schröder muss nach seinem Wechsel zu den Boston Celtics liefern. In der neuen NBA-Saison spielt er um seine Zukunft.

Im Privatjet schwebte Dennis Schröder in Boston ein, wenig später bezog Deutschlands Basketball-Star mit Ehefrau Ellen und den beiden Kindern das schicke neue Familien-Domizil. Der 28-Jährige schlägt beim NBA-Rekordmeister Boston Celtics ein entscheidendes Kapitel in seiner Karriere auf. Nach dem verpatzten Millionen-Poker bei den Los Angeles Lakers muss er sich neu beweisen.

»Ich will einfach nur gewinnen, alles gewinnen. Alles andere zählt nicht«, sagte Schröder nach seiner Ankunft Ende September. In der Vorbereitung trumpfte er noch nicht groß auf, im ersten Test erzielte er sechs Punkte. Die beiden danach verpasste er - ohnehin plagte ihn eine leichte Knieprellung. In der Nacht zum Samstag steigt die Generalprobe bei den Miami Heat, bevor es kommende Woche ernst wird.

Von Beginn an, vom Tip-off des Auftaktspiels am kommenden Donnerstag bei den New York Knicks, steht Schröder im Blickpunkt der Kritiker. War er doch mit Spott übergossen worden, als er während der vergangenen Saison bei den Lakers ein Angebot über 84 Millionen US-Dollar für vier Jahre abgelehnt hatte.

Am Ende musste er sich mit einem Einjahresvertrag über 5,9 Millionen zufriedengeben. Dass er sich »verzockt« hat, sieht Schröder nicht. »Ich bin 28 Jahre alt und werde noch lange Zeit in der NBA spielen. Geld ist nicht alles«, sagte der Nationalspieler: »Ich möchte mich in einer Situation wohlfühlen, in der ich weiß, dass die Leute mich schätzen.«

Doch mit der ersehnten Meisterschaft wird es schwer, allein im Osten sind vor allem die Brookyln Nets und Titelverteidiger Milwaukee Bucks stärker einzuschätzen. Bei den Lakers, im nicht minder starken Westen, wären die Chancen dank der Superstars LeBron James und Anthony Davis größer, aber ganz wohl fühlte sich Schröder in Kalifornien offenbar nicht. Zwar sprach er nur positiv über den Klub, aber er habe das Gefühl gehabt, nicht »zu 100 Prozent« zu passen. »Ich glaube nicht, dass ich ihnen alles gegeben habe, was ich zu bieten habe«, formulierte es Schröder, der in der abgelaufenen Saison für LA im Schnitt 15,4 Punkte aufgelegt hatte. Besonders für seine schwachen Leistungen in den Playoffs, als die Lakers in der ersten Runde gescheitert waren, wurde er kritisiert.

Obwohl er einen Vertrag für die 84-Millionen-Offerte nie in Papierform vor sich hatte, hätten die Lakers nach der Saison verhandeln wollen, wie Schröder berichtete - letztendlich wollte Schröder aber lieber seine Optionen auf dem Markt ausloten. Und landete in Boston, wo er sich in der gleichen Zwickmühle wie im Jahr davor in LA befindet.

Er muss sich mit einem auf ein Jahr befristeten Vertrag für einen besseren 2022 empfehlen. Über Geld muss sich Schröder aber keine Sorgen machen, denn in LA und davor bei den Oklahoma City Thunder kassierte er stets um die 15 Millionen Dollar pro Jahr. Er habe nach seinem vierten NBA-Jahr »einen ziemlich guten Vertrag unterschrieben«, so Schröder, »und meine Familie und ich, wir werden es gut haben«. Ob in Boston oder anderswo.

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