Schröder wieder im Nationaltrikot
(sid). Dennis Schröder kam etwas später, erst einmal ging es zum Arzt. Bevor der deutsche Basketballstar ins Training mit dem Nationalteam einsteigen konnte, musste er in München ein medizinisches Check-up für die anstehende NBA Free Agency über sich ergehen lassen - der Rückkehrer ist auf Jobsuche.
Ab Freitag können die Teams aus der nordamerikanischen Profiliga offiziell mit den Spielern neue Verträge verhandeln. Schröder, der am Vorabend in der WM-Qualifikation gegen Gastgeber Estland in Tallinn (18 Uhr/MagentaSport) erstmals seit fast drei Jahren wieder im Adler-Trikot auf dem Parkett steht, ist wie schon vor einem Jahr auf dem Markt. Doch er genießt die Situation.
»Free Agent zu sein, ist ein geiles Gefühl«, sagte der Braunschweiger zuletzt DAZN. »Man kann sagen, ich will eine Championship gewinnen, dann geht man zu einem Contender. Oder man sagt, ich will mehr am Ball sein und den Jüngeren helfen besser zu werden«, so Schröder, »dann geht man zu einem eher durchschnittlichen Team.«
Ganz so ist es wohl kaum. Schröder ist nicht in der Position, dass sich 30 Teams um ihn reißen. Auch nicht 20, seine NBA-Karriere hat einen ziemlichen Knick bekommen. Im Vorjahr startete der Point Guard für recht schmale 5,9 Millionen Dollar bei den Boston Celtics in die Saison, dann gab ihn der Klub an die Houston Rockets ab. Zuletzt gab es Gerüchte über ein Interesse der Detroit Pistons, sie klingen wenig konkret. Aber Schröder steht trotz der ungeklärten Zukunft dem Nationalteam zur Verfügung, anders als im Vorjahr. Damals hatten Versicherungsprobleme wegen seines noch hohen Marktwerts die Teilnahme an Olympia in Tokio verhindert.
Nach einer enttäuschenden NBA-Saison warten viele Aufgaben auf den DBB-Regisseur. Am Sonntag endet in Bremen gegen Polen die erste Qualifikationsphase für die WM 2023, Ende August beginnt die zweite, dazwischen findet der Supercup in Hamburg statt. Über allem schwebt die Heim-EM im September mit Spielen in Köln und Berlin.