Ruhe genießen, dann in die Arbeit stürzen

(sid). Ha nsi Flick sehnte sich nach seiner letzten offiziellen Amtshandlung des Jahres nach etwas Ruhe. Er wolle nun erst einmal »durchschnaufen«, kündigte der Bundestrainer nach dem »Hammerlos« in der Nations League mit Italien und England an. Seine geplanten Besuche bei den Heimspielen der TSG Hoffenheim (gegen Borussia Mönchengladbach) und des SC Freiburg (gegen Bayer Leverkusen) hat er aufgrund der Corona-Situation kurzfristig abgesagt.
»Ich werde mir die Spiele zu Hause anschauen«, so Flick.
Dabei hat er das große WM-Ziel immer im Hinterkopf. Der Jagd nach dem fünften Stern ist schon jetzt alles untergeordnet. Daher fiebert der 56-Jährige den wichtigsten Standortbestimmungen für das Wüsten-Turnier (21. November bis 18. Dezember) in der Nationen-Liga entgegen. »Das ist der nächste Schritt auf unserem Weg. Darauf freuen wir uns riesig. Das sind spannende Spiele«, sagte Flick und rief direkt den Gruppen- sieg als Ziel aus: »Die Nations League ist ein eigenes Turnier. Da wollen wir bestmöglich abschneiden und möglichst Erster werden in der Gruppe.«
Seit Freitagmorgen kann er konkret planen. Sein Team startet am 4. Juni bei Europameister Italien in den Wettbewerb, drei Tage später kommt es zur EM-Revanche gegen England. Am 11. Juni steht das Spiel in Ungarn an, der Viererpack wird am 14. Juni mit dem Heimspiel gegen Italien abgeschlossen. Die Gruppenphase wird mit dem Heimspiel gegen Ungarn (23. September) und dem Auswärtsspiel in England (26. September) beendet.
Der Zeitplan ist aufgrund des ungewöhnlichen WM-Termins knapp. Flick will daher mit den Vereinen und dem neuen DFL-Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Joachim Watzke »sprechen und abklären, wie wir es machen können«.
Zunächst müssen aber noch die Gegner für den Jahresstart im März finalisiert werden. Am 26. März steht ein Heimspiel in Sinsheim an, Wunschgegner ist Südafrika. Danach soll ein Länderspiel in den Niederlanden folgen.
Wie bereits angekündigt, wird Flick mit seinen Spielern auch in der Zeit ohne Länderspiele »Kontakt halten«. Es sei wichtig, »dass sich unsere Spieler mit der Idee, wie wir Fußball spielen wollen, beschäftigen«. Diesen Prozess wird Flick mit seinem Trainerstab ganz eng begleiten. Kapitän Manuel Neuer und Co. werden zusätzliche Aufgaben gestellt, der Austausch erfolgt regelmäßig. »Wir haben vieles vor. Es ist auch eine Arbeit, die im Stillen passiert«, kündigte Flick an und ergänzte: »Wir haben noch einiges zu tun. Wir sind noch lange nicht zufrieden.«
Das soll aber erst nach Weihnachten passieren. Den Heiligabend und den ersten Feiertag wird Flick im Kreise der Familie verbringen: »Am 26. Dezember ist dann Couch-Tag. Ich möchte keinen Stress an Weihnachten mit vielen Besuchen, sondern lieber etwas Ruhe.« Mit der ist es im WM-Jahr dann vorbei.