Rufers Traum von WM-Teilnahme

(sid). Wynton Rufer ist schon ganz aufgeregt. Der Kampf Neuseelands um die dritte WM-Teilnahme, das K.-o.-Spiel um das letzte Ticket gegen Costa Rica - und die Aussicht der Kiwis auf ein Duell gegen Deutschland. All das sorgt beim früheren Bundesliga-Star, dem größten Spieler in der Geschichte des neuseeländischen Fußballs, für enorme Vorfreude.
»Stellen Sie sich vor, Neuseeland spielt gegen Spanien, Deutschland und Japan. Das ist einfach unglaublich«, sagte Rufer der »Otago Daily Times« vor seinem Abflug nach Doha. Dritter WM-Vorrundengegner der deutschen Mannschaft am 1. Dezember - das wäre für den neuseeländischen Fußball ein Traum.
Rufer drückt dafür sogar vor Ort die Daumen. In Katar wird der frühere Mittelstürmer von Werder Bremen am Dienstagabend (20.00 Uhr) live dabei sein, wenn der 101. der Weltrangliste gegen Costa Rica, den 31. des Rankings, ausgerechnet am WM-Austragungsort Geschichte schreiben will.
»Ich hoffe, dass wir das Spiel gewinnen können, egal wie«, sagte Rufer. Die erste WM-Teilnahme des pazifischen Inselstaates seit 2010, als man das Turnier durch drei Remis in der Vorrunde sogar vor Italien beendete, wäre »riesig. Wenn wir es schaffen, würde es eine neue Generation an Kindern geben, die davon inspiriert sein wird«.
Rufer weiß, wovon er spricht. Nach seiner Karriere gründete Ozeaniens bester Fußballer des 20. Jahrhunderts, der 1982 bei der Premieren-WM selbst für die All Whites auflief, eine Fußballschule für Kinder und Jugendliche. Einige Profis, wie Neuseelands aktueller Starspieler Chris Wood (Newcastle United), lernten bei Rufer das Kicken.
Dennoch geht Costa Rica mit Torhüter Keylor Navas als klarer Favorit in die Partie. Das Überraschungsteam von 2014, als die wundersame WM-Reise erst im Elfmeterschießen des Viertelfinales gegen die Niederlande endete, will den Kontrahenten aber keineswegs unterschätzen.
»Die Leute mögen denken, Neuseeland wird ein einfacher Gegner, aber das ist nicht wahr«, sagte der Dänemark-Legionär Bryan Oviedo vom FC Kopenhagen: »Sie sind ein starkes Team, das gerne kontert.« Dennoch wäre alles andere als die sechste WM-Teilnahme der Ticos eine kleine Sensation zu werten.