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Ratlose DSV-Adler auf Fehlersuche

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Nachdenklich wie das gesamte DSV-Team in diesen Tagen: Karl Geiger am Donnerstag. © Imago Sportfotodienst GmbH

(sid). Am Ende zweier Tage zum Vergessen zog Stefan Horngacher ein vernichtendes Fazit. »Das ist schon mit das Bitterste, was wir hier erleben, seitdem ich Trainer bin«, sagte der Chef der deutschen Skispringer über die jüngste Leistung seiner Schützlinge. Erst das Quali-Aus von Karl Geiger, dann nicht mal ein Springer unter den besten 12 - die DSV-Adler waren auf der dritten Station der Vierschanzentournee in Innsbruck am vorläufigen Tiefpunkt angelangt.

Die Stimmung im Team sei »beschissen«, sagte Markus Eisenbichler knapp, und Horst Hüttel ordnete das Geschehen ein. »Mannschaftlich waren wir selten so weit weg wie derzeit«, das musste der Teammanager des Deutschen Skiverbandes (DSV) eingestehen.

Während die Dominatoren des Winters auch bei der Tournee einsam ihre Kreise an der Spitze drehen, bleibt der deutschen Mannschaft weiter nur die Zuschauerrolle. Halvor Egner Granerud, Dawid Kubacki, Anze Lanisek: Die drei Führenden in Tournee und Weltcup machten auch am Mittwoch den Sieg unter sich aus.

»Das ist die Konstanz, die wir schon über Wochen sehen«, sagte Andreas Wellinger, als Achter bester Deutscher in der Tournee-Gesamtwertung - und genau die fehlt dem deutschen Team. »Wir sind in Oberstdorf ja gut eingestiegen«, erinnerte Hüttel zurecht, »aber dann geht es halt wieder nach hinten, und das ist im Moment schon sehr mühsam.« Er hoffe sehr, so der 54-Jährige, »dass den Trainern etwas einfällt, was dann auch wirkt.«

Immerhin: Alle sieben deutschen Springer quali- fizieren sich für den abschließenden Freitag

Mehr denn je sind Horngacher und sein Team gefragt, Lösungen zu finden. Die Fehlersuche habe längst begonnen. »Wir haben uns die letzten drei Jahre immer gut präsentiert, jetzt haben wir mal ein bisschen ein Tief«, sagte Horngacher: »Wir sind an der Ursachenforschung dran, und ich glaube, es liegt nicht so weit weg.« Die erste Chance auf eine schnelle Umsetzung bietet sich den DSV-Adlern beim Tournee-Finale in Bischofshofen.

Die Qualifikation am Donnerstag lief jedoch nicht ganz nach Wunsch. Zwar qualifizierten sich alle sieben Springer für den abschließenden Wettbewerb am heutigen Freitag (16.30 Uhr/ZDF und Eurosport), doch mehr als ein 13. Platz für Constantin Schmid sprang dabei nicht heraus. Es sei »nicht nur Licht, sondern auch Schatten« gewesen, bilanzierte Horngacher.

Neben einzelnen Lichtblicken - allen voran der junge Philipp Raimund, als 13. in Innsbruck bester Deutscher - machte auch die Rückkehr von Karl Geiger Hoffnung auf ein versöhnliches Ende dieser so verkorksten Tournee. Der einstige deutsche Hoffnungsträger meldete sich in Bischofshofen mit einem Sprung auf 126 m zurück - elf Meter hinter dem einmal mehr überlegenen Granerud. FOTO: IMAGO

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