Platzt jetzt auch in der Liga der Knoten?

Eintracht Frankfurt ist zum vierten Mal in der Europa League dabei - und zum vierten Mal haben die Hessen die Gruppenphase überstanden. Das stärkt die Position von Trainer Glasner. Nun sollen auch in der Bundesliga die dringend benötigten Erfolge eingefahren werden.
Vor der Rückkehr vom erfolgreichen Europa- League-Trip bei Olympiakos Piräus gönnten sich die Profis von Eintracht Frankfurt noch ein kurzes Training unter der Sonne Athens. »Wir wollen das schöne Wetter hier nutzen, dieses Wohlgefühl, um uns mental wieder vorzubereiten auf das nächste Spiel«, berichtete Eintracht-Trainer Oliver Glasner am Freitagmorgen.
Viel Zeit, den vorzeitigen Einzug in die K.-o.-Phase des zweithöchsten europäischen Club-Wettbewerbs zu genießen, blieb den Hessen aber nicht. Bereits am morgigen Sonntag (19.30 Uhr/DAZN) müssen sie in der Fußball-Bundesliga beim noch sieglosen Tabellenletzten SpVgg Greu-ther Fürth ran. »Das ist ein wichtiges Spiel für uns. Wir müssen den Fight, der da kommen wird, annehmen«, forderte Glasner.
Ein Sieg ist für den Tabellen-15. fast schon Pflicht, soll die Europa-Euphorie nicht ganz schnell wieder verfliegen. Im bisherigen Saisonverlauf mangelte es der Eintracht bisher vor allem an einem: Konstanz. Glasner mahnte daher, man müsse erst noch den Beweis antreten, dass der Erfolg in Europa einen Schub für die Liga gibt.
»Die Jungs sind alle sehr happy, aber auch müde«, sagte der 47 Jahre alte Österreicher. »Der eine oder andere läuft auf dem letzten Zacken. Jetzt heißt es, vor der Länderspielpause die letzten Kräfte zu mobilisieren und die Euphorie mitzunehmen.« Ob der in Piräus wegen Achillessehnenproblemen ausgefallene Flügelflitzer Filip Kostic in den Kader zurückkehrt, ließ er offen. »Wir haben ein Mammutprogramm vor uns. Deswegen müssen wir vorsichtig sein, dass das Ganze nicht noch schlimmer oder chronisch wird«, sagte Glasner.
Durch das vorzeitige Weiterkommen in Europa ist seine Position nach unruhigen Wochen vorerst gestärkt. Es sei wichtig für ihn und das Trainerteam, den Rückhalt von Sportvorstand Markus Krösche und vom gesamten Vorstand zu spüren. »Deshalb bin ich auch sehr entspannt«, sagte Glasner und ergänzte: »Es war nicht angenehm nach diesen Leistungen, mit denen ich überhaupt nicht zufrieden war. Ich bin froh, dass wir hier so starke Persönlichkeiten bei uns im Vorstand haben.«
Auch gegen den griechischen Meister konnte sein Team am Donnerstagabend einmal mehr nicht glänzen. Doch die Eintracht überzeugte zumindest kämpferisch und belohnte sich in der Nachspielzeit durch das Siegtor von Joker Jens Petter Hauge. »Ich fühle mich gut und bin glücklich. Doch nicht für mich, sondern für die Mannschaft«, sagte der Norweger. Zuvor hatte Daichi Kamada (17. Minute) die frühe Führung der Hausherren durch Youssef El Arabi (12.) ausgeglichen.
»Ich freue mich für die Mannschaft, es war ein Teamerfolg. Gerade nach den schwierigen Tagen ist dieser Sieg sehr wichtig. Wir sind sehr glücklich über die Leistung und freuen uns über die sehr gute Ausgangsposition in der Gruppe«, sagte Krösche und nahm umgehend das nächste Ziel ins Visier: »Jetzt möchten wir den Gruppensieg einfahren.« Der bringt den direkten Einzug ins Achtelfinale und kann schon am 25. November mit einem Sieg im Heimspiel gegen Royal Antwerpen perfekt gemacht werden.
Für das Bundesliga-Spiel am Sonntagabend bei Greuther Fürth könnten Glasner wieder ein paar zusätzliche Optionen zur Verfügung stehen. Der nach hoher Belastung am Donnerstag geschonte Martin Hinteregger könnte beim Gastspiel in Franken ebenso zurückkehren wie die zuletzt verletzten Filip Kostic und Ajdin Hrustic.