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PK-Debatte reist mit

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In der Bundesliga haben der FC Bayern und die TSG Hoffenheim die Trendwende eingeleitet. Nun heißt es: Nachlegen in der Champions League. Wobei die Münchner von der PK-Debatte ihrer Führungsriege belastet werden dürften, 1899 von der Pflicht, siegen zu müssen

Die Negativserien sind beendet, jetzt soll der Trend – frei nach Uli Hoeneß – auch in der Champions League der »Friend« von Bayern München und der TSG Hoffenheim sein. Während der Rekordmeister am Dienstag (18.55 Uhr MESZ/Sky) bei AEK Athen mit einem Dreier seinen ungebrochenen Anspruch auf den Gruppensieg untermauern will, ist »Hoffe« gegen Olympique Lyon (21 Uhr/DAZN) fast zum Premierensieg in der Königsklasse verdammt.

Hoeneß schien auf dem Weg nach Athen mit sich im Reinen. »Mir geht’s gut«, sagte der Bayern-Präsident, offenbar noch beschwingt von der Trendwende in Wolfsburg (3:1). Die scharfe Kritik seines alten Kumpels Paul Breitner, der Tadel von Klubchef Karl-Heinz Rummenigge – Hoeneß schien es nicht zu kümmern. Fragen dazu wollte er aber nicht beantworten.

Dabei begleitete die Debatte über die Bosse-PK vom vergangenen Freitag die Münchner auch nach Griechenland. Rummenigge sah sich genötigt, den Auftritt des Führungsriege zu verteidigen – und rügte dabei Freund Hoeneß. »Ich glaube, der Uli weiß, dass er zumindest mit dem einen Wort nicht sehr glücklich gelegen ist«, sagte er.

Der Vorstandsvorsitzende spielte auf die Attacke von Hoeneß auf den früheren Münchner Juan Bernat an (»Scheißdreck« gespielt). Eine Aussage, die Breitner fassungslos machte. »Bei Uli geht es immer um die Bayern-Familie. Da müssten jetzt die Kinder der Familie sagen: ›Für den Papa müssen wir uns jetzt gewaltig schämen‹«, sagte er im Bayerischen Rundfunk.

Hoeneß trete das Grundgesetz, das Rummenigge in besagter PK bemüht hatte, »seit einem halben Jahr mit Füßen«, schimpfte Breitner. Überhaupt hätten Hoeneß und Co. mit ihrem Auftritt die gelungene Arbeit der vergangenen Jahre gegen das Arroganz-Image »kaputt gemacht«.

Trainer Niko Kovac, der laut Rummenigge »alles im Griff« hat, und die Mannschaft waren bemüht, die Sache abzuhaken. Verzichten müssen die Bayern, die in ihrer Gruppe E punktgleich hinter Ajax Amsterdam Zweiter sind, auf Franck Ribéry (Wirbelblockade). Als Ersatz steht Serge Gnabry bereit.

In Hoffenheim gab ein anderer Jungspund den alten Hasen die Richtung vor. »Das ist ein großes Spiel für uns. Wir müssen das Ding gewinnen, das ist uns allen klar«, sagte Senkrechtstarter Reiss Nelson: »Jeder von uns wird bereit sein. Wir gehen mit breiter Brust rein, wir haben genug Selbstvertrauen.«

Das ist auch nötig. Die TSG hat nach zwei Spieltagen der Gruppe F erst einen Punkt auf dem Konto und liegt damit auf dem letzten Platz. Gegen den Spitzenreiter aus Frankreich, bei dem Weltmeister Nabil Fekir (Knöchelverletzung) fehlt, muss der erste Dreier in der Champions League her. Sollte dies nicht gelingen, rückt der angestrebte Achtelfinal-Einzug bereits in weite Ferne.

Angesichts dieser Vorzeichen war der Erfolg bei der Generalprobe in Nürnberg (3:1) mit zwei Nelson-Treffern umso wichtiger. Dessen ist sich auch Trainer Julian Nagelsmann bewusst. »Siege sind natürlich immer bedeutend«, sagte der Coach, dessen Team zuvor drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge zu verkraften hatte: »Vielleicht war der Sieg tatsächlich noch ein bisschen bedeutender.«

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