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Nur das Siegtor hat gefehlt

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Der Dank an die Fans, die wie eine Wand hinter der Eintracht stehen: Die Frankfurter Spieler feiern nach dem 1:1 gegen den FC Barcelona mit ihren Anhängern. . © Imago Sportfotodienst GmbH

Eintracht Frankfurt bleibt auch im neunten Europa-League-Spiel dieser Saison ungeschlagen. Das Remis im ersten Duell mit dem FC Barcelona lässt den Hessen alle Chancen für das Rückspiel. Mannschaft und Trainer glauben an die Sensation.

Am Ende eines begeisternden Fußball-Abends richtete Oliver Glasner voller Stolz und Zuversicht eine Kampfansage an den großen FC Barcelona. »Bisher waren wir in Europa auswärts fast einen Tick besser als zu Hause. Wir werden mit der Überzeugung nach Barcelona gehen, dass wir dort gewinnen können«, verkündete der Trainer von Eintracht Frankfurt am Donnerstag kurz vor Mitternacht nach dem 1:1 (0:0) im Viertel-final-Hinspiel der Europa League.

Zuvor waren die Eintracht-Profis von den euphorischen Fans minutenlang für ihren mutigen und starken Auftritt gegen den fünfmaligen Champions-League-Sieger gefeiert worden. »Ich habe es extrem genossen. Es war eine unglaubliche Atmosphäre«, beschrieb Glasner seine Gefühlslage und stellte fest: »Wir freuen uns über eine fantastische Leistung. Die Energie tut uns gut. Wir hatten sie am Rande der Niederlage und sind unglaublich zufrieden.«

Beim lautstarken »Eintracht-Frankfurt-Walzer« konnte man das Gefühl bekommen, die Riesenhürde FC Barcelona sei bereits aus dem Weg geräumt. Davon kann zur Halbzeit des Duells mit dem sichtlich beeindruckten katalanischen Starensemble zwar noch keine Rede sein. Doch der Glaube an eine sportliche Sensation ist bei den Hessen größer denn je.

»Wir haben uns eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel geschaffen, in dem alles möglich ist. Wir haben auswärts schon gegen viele große Mannschaften bestanden«, sagte Nationaltorwart Kevin Trapp und betonte: »Wir müssen daran glauben und das werden wir. Wer das jetzt nicht tut, ist fehl am Platz.« Und Ansgar Knauff verkündete keck: »Wir haben die Qualität, wenn wir unseren Plan durchziehen, Barcelona zu schlagen. Das machen wir nächsten Donnerstag, denn wir wollen weiterkommen.«

Die Leihgabe von Borussia Dortmund hatte die Eintracht kurz nach der Pause mit einem Traumtor in Führung gebracht und die mit 48 000 Fans ausverkaufte Arena endgültig in einen Hexenkessel verwandelt. »Es war ein unglaubliches Gefühl, vor der Kurve dieses Tor zu schießen«, sagte der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler. Barcelona glich zwar durch Ferran Torres (66.) noch aus, mehr ließen die Frankfurter aber selbst in Unterzahl nach der Gelb-Roten Karte für Abwehrspieler Tuta (78.) nicht zu.

Im Gegenteil: »Es wäre ein Sieg möglich gewesen«, befand Glasner. Mit dieser Einschätzung war der 47 Jahre alte Österreicher nicht allein. »Am Ende ist es ein bisschen verrückt, weil wir mit einem 1:1 gegen Barcelona vom Platz gehen und das Gefühl hatten, es wäre mehr drin gewesen«, sagte Trapp. Selbst Barça-Trainer Xavi Hernandez räumte ein: »Die Eintracht ist eine große Mannschaft. Sie hat uns das Leben schwer gemacht. Letztendlich können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein.«

In der Tat war der Favorit mit dem Remis gut bedient. »Barça hat bei den physisch starken und schnellen Deutschen gelitten«, schrieb die spanische Zeitung »Sport«.

Dennoch bleibt der Tabellenzweite der spanischen La Liga in der Favoritenrolle, zumal er im Camp Nou auf die Unterstützung von mehr als 90 000 Zuschauern bauen kann. Doch auch die Eintracht wird nicht auf sich allein gestellt sein. »Wir haben 35 000 Kartenanfragen für Barcelona«, berichtete Vorstandssprecher Axel Hellmann. Offiziell steht den Hessen nur ein Kontingent von etwa 5000 Karten zu. Defensivspieler Djibril Sow versprach: »Wir sind bereit für das Rückspiel und werden mit Freude, Mut und Energie ins Spiel gehen.«

Nach dem Fußball-Fest will Eintracht Frankfurt auch im Bundesligaduell mit Freiburg eine Topleistung abrufen. »Wir werden bereit sein für dieses Spiel«, sagte Glasner mit Blick auf die Heimpartie an diesem Sonntag (17.30 Uhr). Mit einem Sieg würden die Hessen im Kampf um einen internationalen Startplatz bis auf drei Punkte an den Tabellenfünften heranrücken.

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