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Noch nicht in WM-Form

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Die deutsche Defensive mit Johannes Golla (l.) und Paul Drux (r.) packt gegen Schwedens fünffachen Torschützen Max Darj zu, insgesamt leistet sich das DHB-Team aber zu viele Fehler. F.: DPA © DPA Deutsche Presseagentur

Die deutschen Handballer verlieren das letzte Heim-Länderspiel des Jahres gegen Schweden. Die DHB-Auswahl leistet sich dabei zu viele Fehler. Am Samstag geht es gegen Spanien.

Mit mürrischem Blick verließ Bundestrainer Alfred Gislason nach dem verpatzten Start der deutschen Handballer in die WM-Vorbereitung das Parkett. Die 33:37 (16:19)-Niederlage gegen Europameister Schweden diente drei Monate vor dem WM-Auftakt noch nicht als der erhoffte Mutmacher für die DHB-Auswahl, die sich am Donnerstag vor 9221 Zuschauern in Mannheim zu fehlerhaft und noch weit von der Bestform entfernt präsentierte.

Vor allem der Blackout zu Beginn der zweiten Halbzeit, als die Skandinavier mit einem 6:0-Lauf innerhalb von fünf Minuten auf 25:16 entscheidend davonzogen, wurmte die deutschen Spieler. »Da haben wir das Spiel komplett aus der Hand gegeben. Das darf so nicht passieren«, übte Rückraumspieler Kai Häfner Selbstkritik und stellte fest: »Mit solch einer langen Schwächephase ist es unmöglich, gegen Schweden zu gewinnen.«

Noch drastischer drückte es der überragende Kapitän Johannes Golla aus: »Das war ein Totalausfall. Da ging alles schief. Das bricht einer Mannschaft natürlich das Genick.« Der 24 Jahre alte Kreisläufer von der SG Flensburg/Handewitt war mit zwölf Toren bester deutscher Werfer.

Bereits am Samstag kann es die deutsche Mannschaft besser machen. Dann geht es im Rahmen des EURO-Cups in Jaen gegen den EM-Zweiten Spanien. Die Partien dienen der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft vom 11. bis 29. Januar 2023 in Polen und Schweden. Dort trifft die DHB-Auswahl in der Vorrunde auf Katar, Serbien und Algerien.

Die deutsche Mannschaft erwischte im 111. Duell mit dem Drei-Kronen-Team einen guten Start und lag nach fünf Minuten mit 6:3 vorn. Vor allem Golla war anfangs von den Schweden am Kreis nicht zu stellen und traf in den ersten 13 Minuten schon siebenmal.

Doch der Schwung erlahmte. Die Skandinavier ließen sich nicht abschütteln und nutzten die vielen Lücken in der deutschen Abwehr eiskalt aus. Insbesondere die Außen Niclas Ekberg vom THW Kiel und der Ex-Flensburger Hampus Wanne tauchten immer wieder frei vor Torwart Andreas Wolff auf und erwiesen sich im Abschluss als sichere Schützen. Mitte der ersten Halbzeit ging der WM-Zweite von 2021 beim 11:10 erstmals in Führung und baute diese bis zur Pause auf drei Treffer aus, weil dem DHB-Team im Angriff die Ideen und die nötige Präzision fehlten. Hinten wurde Wolff, der mit einigen Paraden einen noch höheren Rückstand verhinderte, oft alleingelassen.

Nach dem Wechsel rückte Till Klimpke von der HSG Wetzlar zwischen die Pfosten des deutschen Tores, doch die Fehlerquote seiner Vorderleute wurde noch größer. »Das war tödlich gegen ein Spitzenteam wie Schweden«, befand Rechtsaußen Patrick Groetzki, der bei seinem Comeback nach fast 21 Monaten drei Tore erzielte. Zwar fing sich die deutsche Mannschaft nach einer Standpauke von Gislason wieder, doch die Hypothek des Neun-Tore-Rückstandes war zu groß.

Deutschland: Klimpke, Wolff; Golla (12), Knorr (4/1), Schiller (4/1), Groetzki (3), Häfner, Mertens, Zechel (je 2), Drux, Köster, Semper, Weber (je 1), Steinert, Witzke, Zerbe. - Tore Schweden: Darj, Ekberg Johansson (je 5), Gottfridsson (4), Wanne (4/1), Pellas (3/1), Sandell (3), Claar, Lagergren, D. Pettersson (je 2), Bergendahl, Carlsbogard (je 1).

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