Noch auf Star-Suche
(sid). Zwei Traditionsklubs sind zurück, beide haben große Erwartungen, beide das gleiche Problem - Schalke 04 und Werder Bremen suchen für die große Bühne Bundesliga noch nach Verstärkungen. Doch das Geld sitzt weder im Ruhrpott noch an der Waterkant locker.
»Wir sind hier nicht bei ›Wünsch dir was‹«, antwortete der neue Trainer Frank Kramer beim Schalker Trainingsauftakt auf die Frage nach möglichen weiteren Transfers. Vor allem in der Abwehr ist der Bedarf beim Aufsteiger noch groß.
»Wir sind in Gesprächen, uns weiter zu verstärken«, sagte Sportdirektor Rouven Schröder, dessen finanzieller Rahmen bei den hochverschuldeten Königsblauen allerdings eng gesteckt ist: »Das ist wie in Amerika mit dem Salary Cap, damit musst du hantieren.«
Auch in Bremen sind die Kassen alles andere als gut gefüllt, erst recht nach dem Abstecher in die 2. Liga. Dennoch kündigte Trainer Ole Werner nach Niklas Stark, Amos Pieper und Dikeni Salifou weitere Zugänge an. »Es ist klar, dass wir noch was machen müssen und machen werden«, sagte der 34-Jährige, der sich unter anderem noch im Mittelfeld und in der Offensive Verstärkungen wünscht: »Es wird in den nächsten Wochen noch etwas passieren.«
Denn die Ziele in Bremen sind groß, es wird sich nicht versteckt. »Wir wollen nicht nur dabei sein, sondern zeigen, dass wir mithalten können«, sagte Werner, der wie Kramer am Mittwoch erstmals zum Training bat. Egal, ob der Gegner nun Rekordmeister Bayern München, Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt oder Borussia Dortmund heißt. Werner und Werder wollen ihre »Haut so teuer wie möglich verkaufen«.
Trotz all der Probleme bei der Kaderplanung begann Kramer seine schwierige Mission Klassenerhalt auf Schalke gut gelaunt. Rund 1000 Fans waren bei strahlendem Sonnenschein ins Parkstadion gekommen, spendeten freundlich Applaus zur Begrüßung. »So viele Leute bei so geilem Wetter, da geht einem das Herz auf«, sagte der 50-Jährige hinterher. Kramer freute sich auch über seinen neuen Stürmer Sebastian Polter, der vom Revierrivalen VfL Bochum für geschätzte 1,5 Millionen Euro verpflichtet wurde und Zweitliga-Rekordtorjäger Simon Terodde entlasten soll.
Der neue Chefcoach Niko Kovac hat am Mittwochvormittag ebenfalls zum ersten Mal das Mannschaftstraining des VfL Wolfsburg geleitet. Beim Trainingsauftakt des Bundesligisten nach zweitägigen Leistungstests fehlten allerdings noch zahlreiche Nationalspieler wie Lukas Nmecha oder die Neuzugänge Patrick Wimmer (Arminia Bielefeld) und Jakub Kaminski (Lech Posen) nach ihren Länderspielreisen. Nach einem enttäuschenden zwölften Rang in der vergangenen Saison wollen die Wolfsburger unter Kovac wieder um die Europa-League- oder sogar Champions-League-Plätze mitspielen.