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Mit neuem Mut nach Leipzig

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Eintracht-Trainer Oliver Glasner will sein Team heute im wichtigen Spiel in Leipzig wieder in die Erfolgsspur dirigieren. © Imago Sportfotodienst GmbH

Eintracht Frankfurt will aus der Niederlage in der Champions League lernen und heute in der Bundesliga bei RB Leipzig drei Punkte mitnehmen. Trainer Glasner grübelt viel, zweifelt aber nicht.

Mit dem was war, will sich Oliver Glasner nicht lange aufhalten. Die Niederlage in der Königsklasse gegen die SSC Neapel ist für den Coach des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt abgehakt. Bei RB Leipzig möchte Glasner mit seiner Mannschaft wieder gewinnen, um aussichtsreich im Rennen um die europäischen Startplätze zu bleiben. »Wir haben jetzt schnell die Möglichkeit, wieder für positive Gefühle bei uns zu sorgen. Das werden wir versuchen, um schnell wieder in eine gute Stimmung zu kommen«, sagte der Cheftrainer vor dem Spiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky).

Aktuell trennt seine Mannschaft auf Platz sechs nur ein Punkt vom Tabellenfünften Leipzig. »Es ist eine schwierige Aufgabe, die auf uns wartet, aber wir wollen drei Punkte holen und sehen uns auch in der Lage dazu«, sagte der Österreicher. Besonders die aggressive Verteidigung der Sachsen sei eine Herausforderung. »Sie sind eine Mannschaft, die auf Ballverluste lauert, um dann ihr Umschaltspiel und ihre Schnelligkeit einzusetzen«, sagte Glasner über den Gegner, der für ihn vor der Saison als Meisterkandidat galt. »Um in Leipzig zu gewinnen, musst du dein ganzes Portfolio ausschütten.«

Zumindest mit Blick auf den Kader ist dies fast möglich. Bis auf den langzeitverletzten Mittelfeldmann Éric Junior Dina Ebimbe sind alle Spieler fit. »Das ist nach so vielen Spielen sehr erfreulich und wichtig. Auch Sebastian Rode geht es besser«, sagte der Eintracht-Trainer, der seinen Spielern nach dem Auftritt in der Königsklasse eine kleine Verschnaufpause gönnte. »Ich habe den Jungs gesagt, jetzt lasst mal eineinhalb Tage den Fußball ruhen und dann ab Freitag totaler Fokus auf Leipzig«, erklärte der 48-Jährige.

Nach dem 0:2 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Neapel am Dienstagabend gilt es, wieder neuen Mut zu finden. »Wir nehmen die Niederlagen, um nachzujustieren und wieder zurück in die Erfolgsspur zu kommen«, sagte Glasner, der auch selbst viel ins Grübeln kam. »Ich habe sehr viel Hirnschmalz verwendet in den letzten Tagen, wo ich auch über mich nachgedacht habe.« Das sei nicht immer angenehm, gehöre aber zum Leben dazu.

Aus Fehlern lernen bedeutet dies, und einige der Themen, die Eintracht Frankfurt in naher Zukunft zu schultern habe, sind laut Glasner offensichtlich: Zu viele leichte Ballverluste, unter Druck »verlieren wir die Gelassenheit«. Und oft, gerade nach Rückständen, wolle man zu viel, da »überpacen wir, werden unruhig, wollen zu schnell eine Antwort zeigen und laufen mit fünf, sechs Mann nach vorne«. Und oft genug in einen Konter. Ein wenig Sorge bereitet dem 48 Jahre alten Coach neben der nicht so sattelfesten Abwehr auch eine recht einfallslose Herangehensweise bei offensiven Standards. Da »sind wir nicht so gut«, räumte der Coach ein. Gefahr strahle man da nicht gerade aus. »Wir müssen kreativer werden.«

Doch nach der Aufarbeitung des Neapel-Spiels müsse der Blick jetzt nach vorne gehen. »Das ist so wie in der Schule: Wenn du viele Einser schreibst und dann mal eine Schularbeit verkackst, dann bist du nicht gleich ein Fünfer-Schüler«, sagte Glasner. Fehler zu analysieren, sei wichtig, doch nach einer Niederlage alles infrage zu stellen nicht der richtige Weg. »Wir haben sehr viele Einser geschrieben in letzter Zeit. Jetzt haben wir es verkackt, aber können gucken, was wir besser machen können.«

Unterdessen ist ein ablösefreier Wechsel von Daichi Kamada zum Liga-Konkurrenten Borussia Dortmund nach Angaben des Vereins noch nicht fix. »Es gibt keinen neuen Stand«, sagte Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche am Freitag dem HR. Informationen der »Frankfurter Rundschau« zufolge soll dem zentralen Mittelfeldspieler ein Fünfjahresvertrag bei Borussia Dortmund vorliegen. Beim BVB soll der Japaner bis zu sechs Millionen Euro pro Jahr verdienen - mehr als das Doppelte als bei der Eintracht, bei der Kamadas Vertrag im Sommer ausläuft.

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