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Mit Mourinho, Kane und Union

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(dpa). Reine Geldmacherei. Inflation der Wettbewerbe. Die Kritik an der neuen Conference League war groß, als die UEFA die Wiedereinführung des dritten Fußball-Europacups vor drei Jahren beschloss. Vor dem Start in die erste Gruppenphase sind die Stimmen nun differenzierter. Wer dabei sein darf, kann sich durchaus auf attraktive sportliche Duelle freuen.

Der deutsche Vertreter 1. FC Union Berlin ist ein Musterbeispiel für die Klubs, die Freude an der Conference League haben. Die Eisernen starten am Donnerstag (19 Uhr/TVNow) bei Slavia Prag.

?Wieso gibt es den neuen Wettbewerb überhaupt?

Im Streben nach mehr sportlichen Möglichkeiten für Mannschaften aus kleinen Fußball-Ländern schuf die UEFA Ende 2018 die Conference League. Über Qualifikationsrunden können es Vertreter aus allen 55 Mitgliedsländern bis in eine Endrunde schaffen. Kritiker werfen der UFEA vor, dass es nur ums Geld geht. Drei Wettbewerbe bieten mehr Vermarktungschancen als zwei.

?Wie funktioniert die Conference League?

Das Prinzip ist das Gleiche wie in Champions League und Europa League. 32 Mannschaften spielen in acht Gruppen à vier Teams um den Einzug in die K.-o.-Phase. Nach Hin- und Rückspielen sind die Gruppensieger direkt für das Achtelfinale qualifiziert. Die Gruppenzweiten spielen gegen die Gruppendritten der Europa League um den Einzug in die Runde der letzten 16. Über Viertel- und Halbfinale geht es bis zum Endspiel am 25. Mai 2022 in Tirana.

?Warum ist Union Berlin dabei und wer sind die Gegner?

Aus der Bundesliga qualifiziert sich der Tabellen-Sechste oder, wenn der DFB-Pokalsieger wie aktuell Borussia Dortmund unter den Topsechs der Liga ist, der Tabellen-Siebte für die Conference League. Und das war Union Berlin. Wie alle Mannschaften, musste man die Playoff-Runde überstehen. Gegen Kuopio PS (4:0/0:0) aus Finnland gelang das problemlos. Die Gruppe E hat es nun in sich. Slavia Prag, Feyenoord Rotterdam und Maccabi Haifa haben alle mehr internationale Erfahrung als die Eisernen.

?Wer sind die Favoriten, wer die großen Außenseiter?

An Prominenz mangelt es nicht. Manches Team mit Königsklassen-Ambitionen findet sich im kleinsten Europacup wieder. Das gilt für die AS Rom mit Kult-Trainer José Mourinho. Und auch für Tottenham Hotspur mit Star-Stürmer Harry Kane.

?Was gibt es für die Clubs zu verdienen?

Union bekam wie jeder Teilnehmer 2,8 Millionen Euro und 667 500 Euro für Platz 17 der 32 Teilnehmer aus dem Koeffizienten-Pool. Für jeden Sieg in der Gruppenphase gibt es 500 000, für jedes Remis 166 000 Euro. Dann wird pro Runde kassiert. Drei Millionen gibt’s für den Finaleinzug und noch mal zwei Millionen für den Sieger. Für Berlin wären bis zu 15,71 Millionen Euro als Preisgeld drin, plus Einnahmen aus dem Marketing-Pool.

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