Mentales Loch, malade Schulter

(sid). Erst ein mentales Loch, dann eine malade Schulter - doch pünktlich zum Multisport-Event »Die Finals 2022« ab Donnerstag in Berlin meldet sich Sportsoldat Lukas Dauser zurück auf der großen Turnbühne. Und das mit großer Vorfreude.
»Multisport-Veranstaltungen finde ich super. Es ist ein tolles Gefühl, mit anderen Sportarten zusammen einen Höhepunkt zum gleichen Zeitpunkt und Ort zu haben«, sagt Silver Boy Dauser, der 2021 beim größten aller Multisport-Events olympisches Silber am Barren erturnte.
Was danach auf den seit vergangener Woche 29 Jahre alten Gerätartisten niederprasselte, war für ihn angenehm und ungewohnt zugleich. Medientermine, Ehrungen, TV-Shows - Dauser bekam beim Training Motivationsprobleme. »Doch spätestens seit Ostern bin ich wieder Feuer und Flamme«, sagte er im Interview mit der »Münchner Abendzeitung«.
Denn auch die lädierte Schulter bereitet kaum noch Probleme: »Sie schmerzt noch ein bisschen bei einzelnen Elementen. Es ist aber nicht so, dass sie mich vom Trainieren abhält.« Schließlich warten auf Dauser in diesem Jahr noch zwei weitere sportliche Höhepunkte.
Formell sind die Weltmeisterschaften Anfang November in Liverpool das Highlight, doch ganz besonders fiebert der Vespa-Fahrer den European Championships Mitte August in München entgegen, bei denen auch im Kunstturnen die europäischen Titel vergeben werden.
Denn in der Olympiastadt von 1972 erwartet den Münchner ein echtes Heimspiel. Anders als noch in Tokio werden die Eltern, seine beiden Schwestern und seine Verlobte Viktoria in der Olympiahalle auf der Tribüne sitzen und kräftig die Daumen drücken.
Doch erst einmal gilt es, den nationalen Titel im Mehrkampf am Donnerstag (14.30 Uhr/live in der ARD) in der Max-Schmeling-Halle zu verteidigen. Es wäre seine siebte Goldmedaille bei deutschen Meisterschaften. Und eine stolze Zwischenbilanz, auch wenn Dauser die Rekordzahl seines Vorbildes Fabian Hambüchen (40 erste Plätze) nie erreichen wird.