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Lionel Messi mit Spalier in Paris empfangen

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Michael Smith stemmt den WM-Pokal in die Höhe, im Hintergrund der unterlegene Finalist Michael van Gerwen. © DPA Deutsche Presseagentur

Erst Familie, dann Haustiere, dann alles andere: So beschreibt der neue Darts-Weltmeister Michael Smith seine Prioritäten. Der historische Finalabend soll nur der Startschuss für Größeres sein.

(dpa). Lionel Messi ist bei seiner Rückkehr zu Paris Saint-Germain mit viel Applaus empfangen worden. Der französische Hauptstadtclub veröffentlichte in den sozialen Medien ein Video, das zeigt, wie der argentinische Fußball-weltmeister den Trainingsplatz betritt und dabei von den Spalier stehenden PSG-Mitarbeitern und seinen Mitspielern beklatscht wird. »Eine Ehrengarde für unseren Weltmeister«, kommentierte der Club dazu. Zudem erhielt der 35-Jährige eine weitere kleine Trophäe.

Nach dem Triumph bei der WM in Katar mit dem mitreißenden Finale und dem Erfolg der Argentinier im Elfmeterschießen gegen Frankreich um PSG-Teamkollege Kylian Mbappé sowie dem rauschenden Empfang in Buenos Aires, war Messi zu seiner Familie nach Rosario weitergereist. Von Vereins-Trainer Christophe Galtier hatte er Sonderurlaub bekommen.

Sorgen, dass er bei Messis Rückkehr womöglich als Vermittler zwischen dem Südamerikaner und dessen Vereinssturmkollegen Mbappé einspringen muss, macht sich Galtier nicht. Dass der französische WM-Torschützenkönig bei den Feierlichkeiten von Argentiniens Torwart Emiliano Martínez verhöhnt worden war, habe ja nichts mit Messi zu tun, hatte Galtier kürzlich gesagt.

Für Weltmeister Michael Smith sollte diese denkwürdige Darts-Nacht von London niemals enden. Als im Alexandra Palace die Siegerfotos mit seiner Frau Dagmara und den beiden Söhnen gemacht und alle Interviews absolviert waren, ging der »Bully Boy« noch lange nicht schlafen. Etwa »eine Million Mal« habe er sich gleich in der Nacht seinen geschichtsträchtigen Neun-Darter beim 7:4-Finalsieg über den Niederländer Michael van Gerwen angeschaut. Knapp zwei Stunden nach dem perfekten Spiel war er am Dienstagabend erstmals WM-Champion, erstmals Weltranglistenerster und 500 000 Pfund (rund 565 000 Euro) reicher.

Die 25 Kilogramm schwere Sid Waddell Trophy stellte Smith später ehrfürchtig in die Ecke seines Hotelzimmers. In der Nacht des großen Sieges postete der 32 Jahre alte Engländer immer wieder Fotos aus seinem Hotelbett - natürlich stolz und allerbester Laune. »Kann das Ding jemand aus dem Kasten holen? Es ist zu schwer«, schrieb Smith mit einem Lachsmiley bei Twitter. Das packende Endspiel samt Neun-Darter von Smith hatte die Massen und Experten derart elektrisiert, dass TV-Experte Wayne Mardle während des Spiels ausgetauscht werden musste, weil er keine Stimme mehr hatte.

Die Darts-Weltelite verneigte sich geschlossen vor dem erstmaligen Champion aus St. Helens, einer 100 000 Einwohner-Stadt zwischen Liverpool und Manchester. Der abgelöste Primus Gerwyn Price aus Wales schrieb: »Hochverdient. Viele weitere werden kommen. Genieß es.« Auch der im Halbfinale unterlegene Deutsche Gabriel Clemens gratulierte noch in der Nacht. Der 16-malige Weltmeister Phil Taylor fasste sich nach dem Spiel, das Darts-Promoter Barry Hearn als »Werbung für den Sport« bezeichnete, kurz: »Willkommen im Club.«

Der Smith-Weg war lange geprägt von Rückschlägen und heftigen Niederlagen. Nun hat er in gerade einmal 44 Tagen alle seine Makel behoben und mal eben die Rangordnung der Darts-Welt geändert. Der Sieg beim Grand Slam of Darts im britischen Wolverhampton war im November sein erster Major-Titel, zuvor war Smith aus Mangel an Alternativen noch immer als Champion des Shanghai Darts Masters angekündigt worden.

»Das Gefühl, das ich direkt nach meinem Sieg hatte, wird niemals getoppt werden. Egal, was ich in diesem Sport in der Zukunft mache«, sagte Smith, der mit den Tränen rang und unmittelbar nach dem verwandelten Matchdart und einem Handschlag mit Verlierer van Gerwen von der größten Darts-Bühne der Welt rannte, um Frau und Kinder in seiner Box zu drücken. In den sozialen Netzwerken hat Smith schon vor langer Zeit verewigt, welche Prioritäten er in seinem Leben setzt. Zuerst seine Familie, dann seine Haustiere - im Anschluss der Rest, darunter Darts.

Der Neun-Darter im zweiten Satz war am Dienstag der spektakuläre Schlusspunkt einer spektakulären WM. Es war das wohl beste Leg in der Geschichte dieser Sportart, weil zuvor auch van Gerwen acht perfekte Darts spielte. Ex-Profi Mardle versagte die Stimme komplett, Smith sagte später in Richtung der 3500 verkleideten und wild feiernden Fans ganz trocken: »Das Publikum hat diesen Neun-Darter verdient.« Für den Weltmeister soll der Triumph von London nur der Anfang einer Ära sein. Sein Ziel für die Zukunft: Dominanz. »Ich möchte diesen Sport übernehmen, aber Michael ist immer noch hier«, sagte Smith. Es stehe nun 1:1 in WM-Finalduellen. »Aber ich glaube nicht, dass das unser letztes war.«

(sid). Topspieler Alexander Zverev führt das deutsche Aufgebot für die Davis-Cup-Qualifikationsrunde in Trier an. Wie der Deutsche Tennis Bund (DTB) am Mittwoch mitteilte, wurde der 25-Jährige von Bundestrainer Michael Kohlmann für die Partie am 3./4. Februar gegen die Schweiz nominiert.

»Alexander hat früh seine Bereitschaft erklärt, uns auch in diesem Jahr im Davis Cup zu unterstützen. Es zeigt, dass er wie das gesamte Team große Ziele in diesem Wettbewerb hat«, sagte Kohlmann, dessen Mannschaft im vergangenen Jahr das Viertelfinale erreichte.

Auch dabei in Trier sind Oscar Otte, Jan-Lennard Struff und Tim Pütz. Dessen angestammter Doppelpartner Kevin Krawietz könnte wegen der anstehenden Geburt seines ersten Kindes fehlen. Der zweimalige French-Open-Sieger im Doppel fehlt laut DTB-Angaben auch in Australien.

(dpa). Martin Hinteregger (30) bereut seinen Rücktritt vom Profifußball im vergangenen Sommer nicht. Er habe jetzt zwar ein »komplett anderes, aber weit besseres Leben«, sagte der frühere Verteidiger von Eintracht Frankfurt, des FC Augsburg und Borussia Mönchengladbach in einem Interview der »Sport Bild«. Eine Rückkehr in anderer Rolle plant der aus Kärnten stammende Hinteregger nicht. »Im Profifußball treffe ich wieder auf Leute, die nicht das Beste von einem wollen«, sagte er. »Und eine Arbeit als Trainer kann ich mir nicht vorstellen.«

Kurz vor seinem Rücktritt war Hinteregger in die Kritik geraten, nachdem bekannt wurde, dass er sein eigenes Fan-Turnier, den »Hinti-Cup«, zusammen mit dem in rechtsextremen Kreisen vernetzten FPÖ-Politiker Heinrich Sickl veranstaltet. »Da ist viel auf mich eingeprasselt, aber im Rückblick war es nicht einmal eine Lappalie«, sagte Hinteregger, der sich daraufhin von Sickl getrennt hatte, nun.

Der ehemalige österreichische Nationalspieler, der inzwischen hobbymäßig als Stürmer in der 5. Liga in Österreich spielt, hatte mit der Eintracht in der vergangenen Saison die Europa League gewonnen und, für viele überraschend, kurz darauf seinen Rücktritt erklärt. Er dürfe nun ein freies Leben führen, sei nicht mehr fremdbestimmt und müsse keine Wochenpläne mehr abschuften. »Ich habe das bitter nötig gehabt. So wirklich bin ich erst vor zwei, drei Wochen runtergekommen«, sagte Hinteregger.

Wehmütig würde er nur werden, wenn er die Chance hätte, mit Frankfurt eine deutsche Meisterschaft gewinnen zu können. »Das wäre größer, als Weltmeister zu werden«, meinte der einstige Liebling der Eintracht-Fans, der den Hessen den Titel in naher Zukunft zutraut. Vor zwei Jahren habe er schon dem damaligen Frankfurter Trainer Adi Hütter gesagt: »Der nächste Meister, der nicht Bayern heißt, wird die Eintracht.«

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Martin Hinteregger bei seiner offiziellen Verabschiedung Mitte November. Der einstige Frankfurter Fan-Liebling kann sich keine Rückkehr in den Profifußball vorstellen. © Imago Sportfotodienst GmbH

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