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Licht und Schatten

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In der Bundesliga zuletzt eher selten, gab es in der Champions League reichlich Gelegenheit zum Torjubel. Wie hier beim Hinspiel-5:0 der Bayern um Serge Gnabry und Leon Goretzka gegen Viktoria Pilsen. © Imago Sportfotodienst GmbH

In der Bundesliga läuft’s nicht rund, in der Champions League dagegen schon: Am Mittwoch könnte sich der FC Bayern bereits für das Achtelfinale qualifizieren.

Julian Nagelsmann trat die 294 km lange Busreise mit Sorgen im Gepäck an. Der Zauberfuß fehlt, der Kapitän fällt aus, die Defensive ist nur bedingt abwehrbereit, die Stimmung könnte besser sein - da kommt dem FC Bayern die Champions League gerade recht. Die europäische Königsklasse ist im Gegensatz zur Bundesliga bisher eine Art Wohlfühloase für die Münchner, mit dem vierten Sieg im vierten Gruppenspiel bei Viktoria Pilsen sind sogar der vorzeitige Achtelfinal-Einzug und ein Rekord möglich.

Die Dienstreise zum Spiel beim tschechischen Meister (Mittwoch, 21.00 Uhr/DAZN) steht angesichts der Unruhe beim souveränen Tabellenführer der Gruppe C (neun Punkte, 9:0 Tore) bezeichnenderweise unter dem Motto: »Vereint voran«. Das jedenfalls prangt auf dem luxuriösen Bus, mit dem die Bayern die gut dreistündige Reise von der Säbener Straße zum Hotel in Pilsen antraten.

Nicht mit dabei ist der mit dem Coronavirus infizierte Jamal Musiala. Mit seinen 15 Torbeteiligungen (sieben Tore, acht Vorlagen) bei 13 Pflichtspieleinsätzen ist der 19 Jahre alte Nationalspieler der effektivste Münchner in dieser Saison. Musialas Rolle als offensiver Aktivposten übernehmen könnten Rückkehrer Thomas Müller oder Leroy Sané, der in den vergangenen 13 Champions-League-Spielen an 16 Toren beteiligt war.

Die Königsklasse ist freilich nicht das Problem des FC Bayern. Dort »haben wir gut performt«, sagte Präsident Herbert Hainer im Bayerischen Rundfunk, ergänzte jedoch: »In der Bundesliga sind wir definitiv nicht zufrieden. Wenn wir von neun Spielen nur vier gewinnen, ist das nicht der Anspruch des FC Bayern.«

Nicht nur die mangelnde Chancenverwertung macht derzeit Sorgen. In Dortmund wirkte auch die Münchner Abwehr nicht gerade sattelfest, nachdem Trainer Nagelsmann nach dem am Kopf getroffenen Alphonso Davies (Schädelprellung) auch Matthijs de Ligt (Oberschenkel) auswechseln musste. Der Kanadier wird definitiv fehlen, de Ligt geschont. Kapitän Manuel Neuer fehlt wegen einer Schultereckgelenkprellung.

In der Champions League stimmt die Richtung: Mit einem vierten Sieg könnten sich die Münchner bereits für das Achtelfinale qualifizieren, falls es im Parallelspiel zwischen dem FC Barcelona (drei Punkte) und Inter Mailand (sechs Punkte) keinen Sieger gibt oder die Italiener gewinnen. Ein Sieg in Pilsen wäre außerdem der elfte in Serie in der Gruppenphase - das wäre Rekord.

Doch darum geht es dem deutschen Rekordmeister nur am Rande - die Bilanz in der Bundesliga bereitet ja erhebliche Sorgen. Da »müssen wir«, betonte Hainer, »sofort in die Spur kommen und punkten, um wieder ganz nach vorne zu kommen«. Die nächste Gelegenheit dazu ergibt sich am Sonntag gegen den SC Freiburg, der zwei Punkte vor den Bayern liegt.

Aufstellungen / Pilsen: Stanek - Havel, Tijani, Pernica, Jemelka - Kopic, Bucha, Kalvach, Vlkanova - Mosquera, Chory. - München: Ulreich - Mazraoui, Upamecano, Pavard, Stanisic - Kimmich, Goretzka - Müller, Sane, Mane - Tel. - Schiedsrichter: Frankowski (Polen).

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