Kühn und Rees vorn dabei

Tags zuvor noch Sonnenschein und beste Bedingungen. Beim Wettkampf dann wieder typisches Oberhof-Wetter mit Wind, Schnee und Nebel. Dennoch überzeugen bei den Männern Kühn und Rees. Bei den Damen kann nur Lokalmatadorin Voigt ein Achtungszeichen setzen.
Im Oberhofer Schmuddelwetter mit Wind, Schnee und Nebel haben die deutschen Biathleten zwar wieder keine Podestplätze abgeräumt, vier Wochen vor dem ersten Olympia-Rennen warteten aber die Männer mit guten Leistungen auf. Zum Auftakt des ersten Weltcups im neuen Jahr verpassten Johannes Kühn als Vierter und Roman Rees auf Rang fünf im Sprint am Freitagmittag das Podium nur um wenige Sekunden. Bei den Damen hingegen schaffte lediglich Lokalmatadorin Vanessa Voigt im coronabedingt leeren Stadion als Zwölfte eine ansprechende Leistung, zumal sie als eine von nur acht Athletinnen fehlerfrei geblieben war.
Die Siege am Grenzadler, wo tags zuvor mit Sonnenschein und Windstille perfekte Bedingungen geherrscht hatten, sicherten sich der Russe Alexander Loginow und Marte Olsbu Röiseland aus Norwegen. Sie gehen am Sonntag als die Gejagten in die Verfolgungsrennen. Tags zuvor stehen die Single-Mixed (12.15 Uhr/ARD und Eurosport) und die Mixed-Staffel (14.45 Uhr) an.
»Eigentlich habe ich mich nicht so gut gefühlt. Für die Bedingungen und das erste Rennen nach Weihnachten bin ich aber zufrieden«, sagte Hochfilzen-Sprintsieger Kühn, der zwei Strafrunden mit der viertbesten Laufzeit kompensierte und dem nur 3,5 Sekunden zum Podium fehlten. Der Wind sei auf der Strecke teils extrem gewesen, sagte der Bayer. Der nur mit einem Fehler belastete Rees, der nur 1,6 Sekunden hinter Kühn lag, war hochzufrieden: »Jeder fünfte Platz ist toll.«
Dass überhaupt gelaufen werden konnte, war nur einem Temperatursturz und der immensen Arbeit der Organisatoren zu verdanken. Am Dienstag sah es noch nach einer möglichen Absage aus. Und wie so oft im Thüringer Wald herrschten widrige Bedingungen. Nur fünf von 108 Startern blieben fehlerfrei und auch auf der Strecke blies der Wind teils extrem. »Hier sieht man den Athleten auch mal verzweifeln, das ist doch als Zuschauer ganz nett«, übte sich Lesser, der als 15. aber endlich die Olympia-Norm schaffte, in Ironie.
Lesser (33) musste dreimal in die Strafrunde, zweimal nach dem Stehendschießen. »Das wäre eine Fünf plus in der Schule gewesen. Da bin ich absolut unglücklich mit«, haderte der Routinier, dem derzeit das Selbstvertrauen fehle.
Die Damen, bei denen die weiter am Fuß verletzte Franziska Preuß fehlte, hatten später dann zwar etwas bessere Bedingungen. Die aber nur Vanessa Voigt auf ihren Heimstrecken zu nutzen wusste. »Ich habe mich vom Kopf her sehr gut auf das Rennen eingestellt«, sagte Voigt, die sich in der schweren Loipe aber gar nicht so wohl gefühlt hatte.