Krösche: »Weit weg vom Ideal«
(dpa/kil). Nach dem Europa- League-Triumph will sich Eintracht Frankfurt nicht auf den Lorbeeren ausruhen, blickt kritisch auf die abgelaufene Saison zurück und hat neue Ziele. »Klar, es überwiegt die Freude über den Europa- League-Sieg und den Einzug in die Champions League, aber wir wissen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt«, sagte Markus Krösche, Sport-Vorstand des Fußball-Bundesligisten, am Montag.
»Wir müssen uns noch steigern. Wir sind in einigen Bereichen noch weit entfernt vom Ideal.«
Der Europapokal-Coup im Finale von Sevilla gegen Glasgow Rangers (5:4 im Elfmeterschießen) sei die Krönung und ein »außergewöhnliches Ereignis und Erlebnis« gewesen, betonte er. Dennoch gehören auch das Erstrunden-Aus im DFB-Pokal bei Waldhof Mannheim und der elfte Platz in der Bundesliga zu seiner Saisonbilanz: »Wir haben eine überragende Europa-League-Saison ohne Niederlage gespielt, eine bescheidene Bundesliga-Saison und einen schlechten DFB-Pokal.« In der Spielzeit 2022/23 soll die Eintracht in den drei Wettbewerben »auf hohem Level spielen, egal ob gegen Mannheim oder Glasgow.«
Nach dem Einzug in die Königsklasse wollen die Hessen auch dort eine gute Figur machen. »Wir wollen die Gruppenphase überstehen. Das ist das Ziel«, erklärte Krösche. Mögliche Gegner in der Gruppe der Frankfurter könnten der FC Barcelona, Inter Mailand sowie die Glasgow Rangers werden, wenn sich die Schotten qualifizieren.
Um den Kader zu stärken und fit für alle drei Wettbewerbe zu machen, will die Eintracht die Euros trotz der Millionen-Einnahmen aus der Europa League und dem Bonus Champions-League-Teilnahme mit Bedacht ausgeben. »Das ist der Fehler, den man nicht machen darf«, warnte Krösche einmal mehr vor »Harakiri-Transfers«. Dennoch bezeichnete er die zu erwartenden hohen Einnahmen als »großen Meilenstein« für die zukünftige Ausrichtung, weil die Frankfurter in den Corona-Jahren hohe finanzielle Verluste hinnehmen mussten.
Neben den Verpflichtungen Randal Muani (Nantes), Faride Alidou (Hamburger SV) und Jérome Onguéné (Salzburg) seien die Zusagen von Aurelio Buta (Antwerpen) und Hrvoje Smolcic (Rijeka) Formsache, auch Sebastian Polter aus Bochum und Ridvan Yilmaz (Besiktas Istanbul) sind im Blickfeld der Eintracht. Offen ließ Krösche, ob Leistungsträger wie Außenstürmer Filip Kostic, Linksverteidiger Evan Ndicka oder Mittelfeldlenker Daichi Kamada bleiben.
OB Feldmann nicht mehr erwünscht
Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann ist nach dem kritisierten Auftritt bei der Europa-League-Siegesfeier im Rathaus der Stadt derweil kein gern gesehener Gast mehr im Stadion. »Zwischen Eintracht Frankfurt und ihm ist in Zukunft keine Basis mehr«, sagte Eintracht-Vorstandssprecher Axel Hellmann der »Bild«-Zeitung (Montag).