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Kiptum kratzt am Weltrekord

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Kelvin Kiptum hat das Ziel beim London-Marathon erreicht. © Imago Sportfotodienst GmbH

(sid). Als Sifan Hassan ihre unglaubliche Aufholjagd bei ihrem Marathon-Debüt gekrönt hatte, richteten sich alle Augen auf Kelvin Kiptum. Plötzlich lag in London Historisches in der Luft. Kann der Kenianer wirklich den Weltrekord angreifen? Konnte er nicht ganz. Doch die 2:01:25 Stunden, mit denen Kiptum am Sonntag triumphierte, waren die zweitbeste Zeit der Marathon-Geschichte, 16 Sekunden war er nur langsamer als Langstreckenkönig Eliud Kipchoge 2022 in Berlin.

Zeiten, von denen Europameister Richard Ringer nur träumen kann, doch auch der 34-Jährige aus Rehlingen erreichte sein gestecktes Ziel. In Hamburg unterbot Ringer in der persönlichen Bestleistung von 2:08:08 Stunden die Olympianorm für die Spiele 2024 in Paris - als fünfter deutscher Läufer über die klassischen 42,195 km. Zwei Sekunden blieb er unter der geforderten Zeit und atmete auf. »Auf den letzten 200 Metern musste ich fighten, aber am Ende hat es ja richtig gut gepasst. Irgendwann kurz vor dem Ziel wurde es schon ein bisschen hart«, sagte Ringer am NDR-Mikrofon.

Mit dem Sieg hatte er allerdings nichts zu tun. Bei nahezu optimalen Bedingungen setzte sich Topfavorit Bernard Koech durch. Der 35 Jahre alte Kenianer stellte in 2:04:09 Stunden einen Streckenrekord auf. Ringer wurde Sechster.

In London überschlugen sich derweil die Ereignisse. Lange lag die Spitzengruppe im Frauenfeld auf Weltrekordkurs, allerdings ohne Sifan Hassan, die nach einer Stunde leicht angeschlagen eine Pause einlegte. Die Doppel-Olympiasiegerin von Tokio, Bahn-Spezialistin über 5000 und 10 000 m, dehnte sich kurz, verlor den Anschluss - und kämpfte sich bei Wind und Regen spektakulär zurück.

»Es ist einfach unglaublich. London war mein Traum. Und jetzt stehe ich hier, dabei habe ich sogar daran gezweifelt, überhaupt das Ziel zu erreichen«, sagte Hassan, die Hüftprobleme plagten und die darüber hinaus eine Getränkestation verpasste, der BBC. Im Zielsprint hatte die 30-Jährige nach 2:18:33 Stunden Alemu Megertu aus Äthiopien und die kenianische Olympiasiegerin Peres Jepchirchir stehen gelassen. Chancenlos war auch Vorjahressiegerin Yalemzerf Yehualaw (Äthiopien) als Fünfte.

Weltrekordhalterin Brigid Kosgei hatte bereits nach wenigen Minuten aufgegeben. Die Kenianerin stieg wegen Oberschenkel- und Kniebeschwerden aus. Kosgei hatte 2019 im gemischten Rennen von Chicago ihre Weltbestmarke (2:14:04) aufgestellt. Den Streckenrekord in London und damit den Rekord für Frauenrennen hält die Kenianerin Mary Keitany (2:17:01).

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