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Kantiger Verteidiger mit Dauergrinsen

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(dpa). Da war es wieder, dieses Grinsen. Wenn Giorgio Chiellini über seinen Abschied von der italienischen Nationalmannschaft spricht, dann sind Wehmut oder gar Trauer ganz weit weg. »Unvorstellbar« sei seine Karriere gewesen, sagte der Fußballer vor seinem letzten Länderspiel am Mittwochabend (20.45 Uhr), der »Finalissima« zwischen Europameister Italien und Südamerika-Champion Argentinien im Londoner Wembley-Stadion.

Dort, wo Chiellini vor knapp einem Jahr den EM-Pokal in den Nachthimmel gestemmt hatte, geht nun eine außergewöhnliche Karriere zu Ende.

»Ich habe mir den größten Traum erfüllt«, erzählte der 37-Jährige in dieser Woche auf seiner letzten Pressekonferenz als Nationalspieler. Natürlich strahlte er auch dabei, dieser kantige Verteidiger mit der Charakternase, dem Dreitagebart und dem fröhlichen Gemüt - bei dem Gegenspieler aber selten etwas zu lachen hatten. Das reizvolle Duell mit Lionel Messis Argentiniern wird Chiellinis 117. Länderspiel sein, fast zwei Dekaden nach dem Debüt bei den Azzurri.

Der in Pisa geborene Fußballer war über AS Livorno und den AC Florenz 2005 zu Rekordchampion Juventus Turin gekommen, wo er in 17 Jahren eine Ära prägte mit neun Meistertiteln und fünf Pokalsiegen. Für die ganz großen Triumphe reichte es lange nicht: Zweimal verloren die Turiner das Finale der Champions League, bei Weltmeisterschaften war Chiellinis Squadra Azzurra 2010 und 2014 eine Enttäuschung, 2018 und nun 2022 verpatzte Italien gar die Qualifikation für die WM. Was er nach dem Abschied von der Nationalmannschaft und auch von Juventus nun mache, das sei nicht entschieden. Womöglich zieht es ihn noch mal etwas weiter weg, die amerikanische MLS lockt. Nach der »Finalissima« stehe aber erst ein Besuch im Disneyland mit den zwei Töchtern auf dem Programm.

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