»Ist eine Krise«

(sid). Daniel Thioune redete gar nicht drumherum. »Wenn man zwei Spiele hintereinander verliert und davor zweimal Unentschieden spielt, ist es eine Krise«, sagte der Trainer vom Hamburger SV. Nach dem Verlust von Platz eins in der Tabelle »werden wir zu Recht kritisiert. Das ist völlig normal«.
Völlig normal? Alles wie immer beim HSV? Dieser ohnehin so triste Herbst weckt jedenfalls schlimme Erinnerungen an der Elbe. Schließlich gelang dem HSV im November und Dezember vor einem Jahr in sieben Spielen nur ein Sieg, es war der Anfang vom Ende der Aufstiegsträume. Nach dem ernüchternden 2:3 beim 1. FC Heidenheim nach einer 2:0-Führung (!) kehren im Umfeld des Traditionsklubs jedenfalls die Zweifel zurück.
»Der HSV-Absturz geht weiter«, schrieb die »Bild«-Zeitung, die »Hamburger Morgenpost« erkennt ein »Trauma« und beim »Hamburger Abendblatt« reifte sogar die »Erkenntnis, dass sich, egal wie viele Spieler und Trainer auch ausgetauscht werden, beim HSV die Verlierer-DNA tief eingebrannt hat«. So patzte ja sogar auch Sven Ulreich, der mit vielen Vorschusslorbeeren von Bayern München geholte Torwart, folgenschwer.
Die fünf Siege zum Start, die einen Vereinsrekord bedeuteten, sind in Hamburg jedenfalls schon wieder vergessen - weil die SpVgg Greuther Fürth zuletzt rasend schnell aus einem Neun-Punkte-Rückstand einen Ein-Punkte-Vorsprung gemacht hat. Der Trend bedeutet also nichts Gutes für den HSV. Thioune wies schon vor der Partie darauf hin, dass er »ein breites Kreuz« habe - auch im »Hamburger Schietwetter«. Damit an der Elbe nicht bald ein Sturm aufzieht, forderte Thioune vor dem Krisenduell mit Hannover 96, Tabellen-14., am Samstag eine Reaktion seiner Mannschaft: »Wir müssen den Turnaround wieder hinbekommen - dann meistern wir auch diese Krise.«