Geliebt und gefürchtet

(sid). Die Formel 1 ist zurück in den USA. Nach der coronabedingten Pause im Vorjahr fahren Sebastian Vettel und Co. wieder auf dem Circuit of the Americas in Austin/Texas. Die 2012 erbaute Rennstrecke vor den Toren von Austin/Texas hat den Ruf, eine Buckelpiste zu sein. Sie wird von den Fahrern geliebt und gefürchtet. Das 17. von 22 Rennen startet am Sonntag (21.
00 Uhr MESZ/Sky) und dürfte den nächsten Schlagabtausch im engen WM-Duell zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen bieten. Spannung ist garantiert: Den Rekordweltmeister und seinen niederländischen Herausforderer trennen nur sechs Punkte.
Wer gewinnt? Die Saison 2021 ist ein stetes Auf und Ab - und derzeit hat Platzhirsch Mercedes einen Vorteil gegenüber dem Rivalen Red Bull. Die Pace der Silberpfeile speziell auf den Geraden war zuletzt stark verbessert und überlegen. Das Layout in Austin kommt dieser Stärke entgegen. Mercedes hat nach zuletzt zwei Siegen auch das Momentum auf seiner Seite. Hamilton ist zudem ausgewiesener Austin-Experte. Der Brite gewann hier bereits fünfmal, der Kurs gehört zu seinen erklärten Lieblingsstrecken.
Worauf ist zu achten? Die Bodenwellen. Der Kurs in Texas gilt als Buckelpiste, der Boden senkt sich ab, die Probleme nehmen von Saison zu Saison zu. Einige kritische Stellen sollen rechtzeitig abgeschliffen werden. Zudem wurden im Vorjahr Teile der Strecke neu asphaltiert. Reifenlieferant Pirelli stellt das allerdings vor neue Probleme. Wegen der Corona-Restriktionen fehlen verlässliche Daten auf dem frischen Untergrund.
Welche Bedeutung hat das Rennen für die Formel 1? Politisch eine große. Es ist das Heimrennen von Formel-1-Eigner Liberty Media, der die Expansion der Königsklasse im lukrativen US-Markt forciert. Noch ist Texas die einzige Station im Kalender, schon 2022 kommt mit Miami/Florida ein zweites Rennen hinzu. Ein drittes ist in Zukunft nicht auszuschließen. Die Formel 1 soll Fuß fassen im Land von NASCAR und der IndyCar-Serie. »Wir wollen unseren amerikanischen Fans zeigen, wer wir sind«, sagte Formel-1-Boss Stefano Domenicali.
Was ist von Sebastian Vettel und Mick Schumacher zu erwarten? Schumacher reist mit Selbstvertrauen in die USA. In Istanbul zeigte er sein bislang stärkstes Qualifying in der Formel 1, ob es aber erneut zu Q2 reicht, ist fraglich. In Austin kommt es wieder verstärkt auf die Motorenleistung an, den Nachteil im unterlegenen Haas wird er kaum ausgleichen können. Den Rookie erwartet deshalb wieder ein Rennen am Ende des Feldes. Vettel wird auf Wiedergutmachung für den verpatzten Reifenpoker in Istanbul aus sein. Im Aston Martin bleibt die Fahrt in die Punkte das Ziel. »Wir haben die Pace, um im Mittelfeld um die Positionen zu kämpfen«, sagte Sebastian Vettel.