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„Wirklich schlimm“: Verstappen und Hamilton wüten wegen Formel-1-Rennen in Miami

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Von: Michael Haug

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Die Formel 1 trug in dieser Saison erstmals einen Grand Prix in Miami aus. Max Verstappen und Lewis Hamilton kritisieren die Strecke scharf.

Miami - Für die Formel 1 war der Große Preis von Miami ein voller Erfolg. Nachdem in den USA durch die Netflix-Serie „Formula 1: Drive to Survive“ ein Formel-1-Hype ausgelöst wurde, gilt der Grand Prix in Miami als der endgültige Durchbruch der Rennserie in den Staaten.

Das Rennen war ausverkauft, 82.500 Menschen ergatterten sich die zum Teil sehr teuren Tickets. 1200 Dollar kostete beispielsweise eine Karte an der Start-Ziel-Linie. Durchschnittlich sahen 2,6 Millionen US-Amerikaner den Miami-GP vor den Bildschirmen, nur der Monaco GP 2002 erreichte in den USA mehr Menschen! Die Fahrer waren aber nicht begeistert.

Hamilton, Verstappen und Perez mit heftiger Kritik: „Habe mich fast selbst ausgeknockt“

Red-Bull-Pilot Sergio Perez äußerte sich „unterwältigt“ von der Strecke und beklagte, dass man neben der Ideallinie keinerlei Grip habe.

„Die Strecke ist nett zu fahren, außer die Schikane: Die ist so eng! Es erinnert mich daran, dass ich mit sieben oder acht Jahren mit einem Go-Kart zwischen den Autos auf dem Parkplatz gefahren bin“, so Rekordweltmeister Lewis Hamilton, der zuletzt stark in der Kritik stand.

Die Schikane mit den Kurven 14 und 15 ist sehr langsam und schmal, zudem sorgen die Randsteine für Probleme, wie Weltmeister Max Verstappen erklärte: „Ich erinnere mich, dass ich mich in den vier Runden, die ich am Freitag gefahren bin, fast selbst ausgeknockt habe, weil ich den ersten Randstein getroffen habe und mein Kopf einfach von links nach rechts geschleudert wurde, mindestens fünf, sechsmal, aber wirklich schlimm.“

Max Verstappen gewinnt in Miami, obwohl im die Strecke nur zum Teil gefällt.
Max Verstappen gewinnt in Miami, obwohl im die Strecke nur zum Teil gefällt. © IMAGO/Hasan Bratic/Avensimages

„Ich denke, wenn ich in einem Go-Kart gesessen hätte, wäre es eine schöne Schikane gewesen, aber nicht in einem Formel-1-Auto, wie wir es im Moment haben“, so seine Kritik mit Verweis auf die breiten und schweren Boliden der aktuellen Saison. Ferrari-Pilot Carlos Sainz glaubt, dass man „ein bisschen Glück“ brauche, um die Randsteine zu umfahren. Der Spanier beschreibt die Schikane als „unnatürlich“, hält Probleme beim ersten Rennen aber für normal.

Formel 1 in Miami: „Bin der einzige Fahrer, dem die Schikane gefallen hat“

Teamkollege Charles Leclerc sieht die Schikane noch positiver. „Ich glaube, ich bin der einzige Fahrer in der Startaufstellung, dem diese Schikane wirklich gefallen hat“, sagte der WM-Führende. Er beschreibt die Stelle als „ziemlich schwierig“. Man müsse „sehr präzise“ fahren, aber ansonsten habe es ihm gut gefallen.

Hamilton dagegen will, dass die Schikane in Zukunft ersetzt wird. Doch das könnte schwierig werden.

Chefdesigner: „Es war mir persönlich peinlich“

Strecken-Designer Clive Bowen erzählt dem Motorsport Magazine, dass für die Strecke eine Menge geforscht wurde. Asphaltprobleme seien bei Streckendebüts normal. Die Kritik der Fahrer war Bowen „persönlich peinlich“. Im nächsten Jahr solle es Veränderungen geben, unter anderem würde die Strecke früher gesäubert.

Die Platzierung der Schikane war nicht anders möglich, da der Abstand zwischen der darüber liegenden Turnpike-Brücke und der Streckenoberfläche laut FIA-Statuten vier Meter betragen muss. Auch, um die Sicherheit der Fahrer zu gewährleisten, musste eine langsame Schikane eingebaut werden, ansonsten würde der Auslauf nicht ausreichen, erklärt Tom Garfinkel, der Geschäftsführer des Grand Prix. Man hätte die Gründe besser kommunizieren müssen fügt er an.

Trotz der Probleme soll der Große Preis von Miami weiterhin ausgetragen werden. Der Vertrag läuft über zehn Jahre. Alle Termine der Saison 2022 findet ihr hier.

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