Flick sieht Leipziger Sieg

(dpa). André Silva wurde nach seinem Doppelpack von allen geherzt, Sturmpartner Timo Werner stand mit einer Kapuze über dem Kopf lachend daneben: Während der Nationalspieler beim Blitzbesuch von Bundestrainer Hansi Flick blass blieb, sorgten der Portugiese und Offensiv-Ass Christopher Nkunku für den ersten Sieg von RB Leipzig in der Champions League.
Der vom FC Chelsea umworbene Franzose Nkunku (27. Minute) und Silva (64./77.) mit einem Doppelpack erzielten am Mittwoch beim 3:1 (1:0) gegen Celtic Glasgow die Tore, womit die Sachsen wieder große Hoffnungen auf den Achtelfinal-Einzug haben. Für den schottischen Fußball-Meister traf Jota (47.) zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Gelingt Leipzig im Rückspiel am kommenden Dienstag in Glasgow ebenfalls ein Sieg, kann der Pokalsieger aus eigener Kraft weiterkommen.
Torhüter Peter Gulacsi muss früh ausgwechselt werden - am Abend die Diagnose: Riss des vorderen rechten Kreuzbandes
Einen bitteren Beigeschmack hatte der Sieg vor 45 228 Fans dennoch, da sich Leipzigs Kapitän Peter Gulacsi womöglich schwer am Knie verletzte. Schon nach zehn Minuten schockte das Aus des Torwarts die Leipziger. Wie der Verein am Abend mitteilte, erlitt Gulacsi einen Riss des vorderen rechten Kreuzbandes.
Es würden zwar noch weitere Untersuchungen folgen, aber bei der Diagnose stand fest: Der Ungar wird längere Zeit ausfallen. »Das mit Pete tut richtig weh«, sagte Trainer Marco Rose. »Er ist Kapitän, seit Jahren eine absolute Bank in Leipzig.«
Nach einem schlampigen Rückpass von Werner musste der ungarische Nationalspieler in höchster Not retten, blieb dabei jedoch im Rasen hängen. Der 32-Jährige hielt sich sofort das rechte Knie mit schmerzverzerrtem Gesicht, die Betreuer deuteten umgehend eine Auswechslung an. Gulacsi wurde von Sprechchören begleitet vom Platz getragen, Janis Blaswich kam im Alter von 31 Jahren zu seinem ersten Einsatz in der Champions League.
»Das war jetzt wichtig, dass wir die ersten drei Punkte geholt haben, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben, dass wir gescored haben. Das Gefühl müssen wir mitnehmen«, sagte der eingewechselte Torhüter Blaswich anschließend und wünschte Gulacsi »von Herzen alles, alles Gute. Ich hoffe, dass es nicht zu schlimm ist.« Der Wunsch ging nicht in Erfüllung.