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Erzrivale als Titel-Faktor?

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Kampf um jeden Zentimeter im Hinrunden-Duell zwischen Schalke 04 mit Marius Bülter und Borussia Dortmund um Jude Bellingham (unten). © Imago Sportfotodienst GmbH

(dpa). Die elektrisierende Atmosphäre des großen Revier-Duells hat auch Sébastien Haller längst erfasst. Der Dortmunder Stürmer brennt auf seine Derby-Premiere mit dem BVB beim FC Schalke 04. »Ich denke, man muss nicht lange reden, um zu wissen, wie wichtig dieses Spiel ist«, sagte Haller bei Sky. Wegen seiner Hodenkrebserkrankung verpasste er das Hinspiel, diesmal soll nichts dazwischenkommen.

Seine Borussia geht als klarer Favorit ins 100. Bundesliga-Kräftemessen der Erzrivalen. Titelaspirant gegen Abstiegskandidat - was soll da schiefgehen? Ganz so eindeutig sind die Vorzeichen vor dem auch aus polizeilicher Sicht hochbrisanten Aufeinandertreffen aber nicht.

»Vor ein paar Wochen hätten alle darüber gesprochen, wie hoch das Ergebnis gegen uns ausfällt«, sagte Schalkes Trainer Thomas Reis. »Jetzt hat sich das etwas gewandelt.« Aus dem abgeschlagenen Schlusslicht Schalke ist ein ernst zu nehmender Gegner geworden. Zwei Mannschaften sind in der Bundesliga-Rückrunde noch ungeschlagen: Der BVB und - ja - Schalke.

Klar, die Gelsenkirchener liegen immer noch auf einem Abstiegsplatz. Mit so viel Euphorie sind sie aber lange nicht mehr in ein Spiel gegen den auf vielen Ebenen enteilten BVB gegangen - allein der Marktwert von Dortmund-Star Jude Bellingham übersteigt jenen des gesamte Schalker Kaders. Sechs Partien ohne Niederlage und mit nur einem Gegentor haben das Selbstvertrauen bei Spielern, Verantwortlichen und Fans der Königsblauen kräftig gestärkt. Neben dem eigenen Kampf um die Klasse reizt die Chance, den BVB im Titelrennen gegen Spitzenreiter FC Bayern München zu ärgern.

»Das Derby hat seine eigenen Gesetze«, diesen Satz hört man rund um die Schalker Arena in den vergangenen Tagen immer wieder. »Es hat ja auch die Vergangenheit gezeigt, dass nicht immer die Mannschaft mit dem höheren Transfermarktwert gewinnt«, sagte Torwart Ralf Fährmann. »Sondern die, die das nötige Glück auf ihrer Seite hat, und die, die es mehr will.«

Dass Dortmund auch ohne den zuletzt überragenden und nun verletzten Ausnahmekönner Julian Brandt und womöglich auch ohne die fraglichen Marco Reus und Torwart Gregor Kobel an diesem Samstag (18.30 Uhr/Sky) der klare Favorit ist, weiß auch Coach Reis. »Wenn Dortmund 100 Prozent bringt und wir bringen 100 Prozent, wird es für uns sehr, sehr schwer«, sagte er.

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