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Engpass im Mittelfeld

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Bayerns Jamal Musiala (hier im Duell mit dem Mainzer Leandro Barreiro/r.) hat sich die Mittelhand gebrochen. Sein Einsatz in Stuttgart ist fraglich. © Imago Sportfotodienst GmbH

(sid). Julian Nagelsmann stand mit seiner Mannschaft auf dem Trainingsplatz, als das Chaos bei der Champions- League-Auslosung auch den FC Bayern erreichte. Kurz zuvor hatte der Trainer noch von seiner Vorfreude auf einen Achtelfinal-Kracher gegen Atletico Madrid berichtet - aber eigentlich, meinte er, sei die Königsklasse aktuell gar nicht in seinem Kopf.

Das brisante Impf-Interview des bekehrten Joshua Kimmich, die akuten personellen Probleme im Mittelfeld, die letzten beiden Gegner zum Jahresausklang: Für Nagelsmann gab und gibt es genügend andere wichtige Themen. Der nächste Kontrahent in der Königsklasse - im zweiten Anlauf wurde es schließlich RB Salzburg - im Februar und März auf dem Weg ins Finale am 28. Mai in St. Petersburg gehört (noch) nicht dazu. Ebenso wenig der kurze Weihnachtsurlaub, »da würde es automatisch zu Spannungsabfall kommen - und das widerstrebt mir gänzlich«, betonte Nagelsmann. Er freue sich vielmehr auf den Schlussspurt in der Bundesliga mit den Spielen beim VfB Stuttgart am Dienstag (18.30 Uhr/Sky) und gegen den VfL Wolfsburg am Freitag.

Kimmich wird dann noch fehlen. Aufgrund seiner viel beachteten Ankündigung, sich so schnell wie möglich impfen zu lassen, sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic aber sichtlich erleichtert: »Wir haben diese Corona-Thematik jetzt so gut wie durch.« Auch Nagelsmann meinte: »Wenn wir ins neue Jahr gehen, hoffe ich generell, dass wir dieses Pandemie-Thema kürzer behandeln dürfen.«

Kimmichs Auftritt im ZDF fand er »grundsätzlich gut«. Er begrüße, »dass er sich gestellt und gesprochen, seine Situation geschildert und auch ein bisschen ausgeholt hat, über seine Gefühle und Gedanken, das finde ich wertvoll«, sagte der Coach. Kimmich habe »das Heft des Handelns in die Hand genommen«. Auf dem Platz kann er dies nach seiner Corona-Erkrankung erst im Januar wieder tun, Nagelsmann hat deshalb größere Personalsorgen im Mittelfeld. Dort wackeln auch Jamal Musiala, der sich die Mittelhand gebrochen hat, und die blessierten Leon Goretzka (Knie) sowie Corentin Tolisso (Oberschenkel). Der länger veltezte Marcel Sabitzer könnte als Alternative wieder bereitstehen. »Wir sind in der Endphase einer kräftezehrenden Hinrunde«, sagte Nagelsmann, fügte aber mit Blick auf Stuttgart selbstsicher an: »Es liegt viel an uns, wie das Spiel verläuft, wie dominant wir auftreten.« Das Duell mit seinem einstigen Co-Trainer Pellegrino Matarazzo sei allerdings »unglaublich schwer vorzubereiten«, weil sich der VfB-Coach »immer etwas Spezielles« einfallen lasse.

Ein Punkt ist rechnerisch noch nötig zur 25. Herbstmeisterschaft. Aber, sagte Salihamidzic, »wir wollen unseren Vorsprung ausbauen«. Auch er lobte Gegner Stuttgart, betonte aber ganz grundsätzlich: »Wir haben vor jedem Re-spekt, aber Angst haben wir vor keinem.«

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