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Ende der Leidenszeit

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TJ Shorts (mit Pokal) führt die Bonner zum Titel in der Champions League. © DPA Deutsche Presseagentur

Nach acht verlorenen Endspielen in ihrer Vereinsgeschichte holen sich Bonns Basketballer mit dem Gewinn der Champions League den ersten Titel. Dabei überragt erneut Spielmacher TJ Shorts.

Nachdem er die Telekom Baskets Bonn zum ersten Titel ihrer Vereinsgeschichte geführt hatte, wurde TJ Shorts von den ganz großen Gefühlen übermannt. Zunächst ließ sich der überragende US-Pointguard weinend auf den Boden fallen, ehe seine Mitspieler den 1,75 Meter kleinen Spielmacher unter sich begruben. Danach lief er in Richtung Tribüne und umarmte seine Mutter. »Ich danke Gott dafür, dass ich Tag für Tag auf das Basketballfeld gehen darf. Das ist nicht selbstverständlich«, sagte der 25-Jährige.

Mit 29 Punkten führte Shorts das Bonner Team am Sonntagabend in Málaga zum 77:70-Endspielsieg über Hapoel Jerusalem und damit zum Titel in der Champions League, dem inzwischen nach der Euroleague zweitwichtigsten internationalen Wettbewerb. Nach fünf verlorenen deutschen Meisterschaften und drei verloren Pokalendspielen holten sich die Bonner zum ersten Mal in ihrer 28-jährigen Vereinsgeschichte einen Titel. »Das sind die Momente, für die jeder Basketballer lebt. Das sind die Momente, auf die du vom ersten Tag im Sommer an hinarbeitest«, sagte Shorts nach der Partie. »Das fühlt sich gerade nicht echt an.«

Schließlich sind die Rheinländer erst das fünfte deutsche Team, das einen internationalen Pokal gewinnen konnte. Für die Bonner geht es aber erst einmal mit den Bundesliga-Playoffs weiter. Schon am Mittwoch empfangen sie die Niners Chemnitz zum ersten Spiel der Viertelfinalserie im heimischen Telekom Dome. Weshalb es bereits am Montag um 10.05 Uhr mit dem Flieger aus Andalusien zurück ging. Stolz trug Center Leon Kratzer den Pokal ins Flugzeug, begleitet von »Campeones«-Sprechchören seiner Teamkollegen. Der Triumph von Málaga soll die Baskets nun auch zur deutschen Meisterschaft führen. »Wir wollen Meister werden«, hatte TJ Shorts bereits vor einer Weile gesagt. Es wäre die Krönung, auch für den schnellen und spektakulären Amerikaner, der diese Spielzeit bislang wie kein Zweiter geprägt hat. In der BBL wurde der US-Amerikaner zum wertvollsten Spieler gekürt. Am Tag vor dem Europapokal-Endspiel erhielt Shorts die MVP-Auszeichnung für die bisherige Saison in der Champions League. Und nach dem Endspielerfolg wurde der Spielmacher auch zum besten Akteur des Finalturniers ausgezeichnet.

Nach 21 Zählern beim 69:67-Halbfinalsieg gegen den Gastgeber Malaga am Freitag ließ Shorts 29 Punkte im Finale folgen, in der siebenjährigen Geschichte des Wettbewerbs hat kein Spieler in einem Endspiel mehr aufgelegt. Trotz der Galavorstellung seines Spielmachers stellte Bonns Cheftrainer Tuomas Iisalo aber das Team heraus. »Ich denke nicht, dass es ein besseres Kollektiv im europäischen Basketball gibt«, sagte Iisalo, für den es auch der erste Titel seiner Karriere ist. »Ich freue mich schon jetzt darauf, wenn wir uns in 20 Jahren wiedersehen und uns auf den Bahamas betrinken.«

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